Grenzgeschichten: Hinterglas-Bild war Vorlage für Sonder-Briefmarke
In der Gemeinde Eidenberg verbringt der ehemalige Postpräsident von Oberösterreich und Salzburg, Wilhelm Blecha seinen Ruhestand. Seit vielen Jahren wirkt er als Ideengeber in der Sondermarken-Herausgabe für die Post sehr kreativ mit.
Seine Ideen sind tief in der Tradition verwurzelt und höchst interessant. So verdanken wir ihm diesmal die Nachbildung eines religiösen Hinterglasbildes, gestaltet als Briefmarke. Aus einer Vielzahl volkskundlich interessanter Kunstwerke wählte er für die Gestaltung dieser ersten Glasbriefmarke das Bild einer Pieta mit Kreuz aus, die aus dem 17. Jahrhundert stammen soll. Die österreichische Post hat mit dieser Sondermarke die weltweit erste Glas-Briefmarke herausgegeben.
Ganze Familie war beteiligt
Hinterglasbilder haben seit ihrer ersten bekannten Gestaltung im Böhmerwald eine alte, jedoch oft veränderte Form. Interessant ist, dass einst an der Gestaltung eines Bildes die gesamte Familie beteiligt war. Während die einen die figurale Darstellung bearbeiteten, mussten andere die Farbe der Kleider oder des Pflanzenschmuckes auftragen. Der Vertrieb bzw. Verkauf oblag wieder anderen Dorfbewohnern, die Bilder immer wieder aufs Neue in Rücken-Traggestellen allen Regionen der Monarchie zum Verkauf anzubieten. Mit dieser Sondermarke hat die österreichische Post nicht nur eine Weltneuheit in Form der ersten Glas-Briefmarke geschaffen, sondern der österreichischen Volkskunde ein würdiges Denkmal gesetzt.
Verfasser: Fritz Winkler
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