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Sieben Monate beim Circo Fantazztico: "Dieses Projekt ist viel mehr als Zirkustraining"

Martina Gahleitner, 07.08.2019 04:14

ULRICHSBERG. Die junge Ulrichsbergerin Paula Pröll arbeitete sieben Monate lang in einem sozialpädagogischen Zirkus in Mittelamerika mit und lernte dabei, dass Kunst sehr wohl Menschenleben verbessern kann.

  1 / 4   Die junge Ulrichsbergerin Paula Pröll verbrachte mehr als ein halbes Jahr beim Circo Fantazztico in Costa Rica. Foto: Pablo Monge

Der Circo Fantazztico wurde 2001 vom gebürtigen Mühlviertler Roland Spendlingwimmer gegründet. Sein Ziel: Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aus den sozialen Brennpunkten der Provinzhauptstadt San Isidro del General im Süden von Costa Rica herauszuholen, durch den Zirkus ein sicheres Umfeld für sie zu schaffen und ihnen damit die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Und es funktioniert, wie Paula Pröll selbst erlebt hat. „Durch den kostenlosen Zugang zu Spiel, Bewegung, Bildung und Kunst lernen die Kinder, dass es einen anderen Weg als Kriminalität, Drogen und Gewalt gibt. Der Zirkus hat schon sehr vielen die Augen geöffnet und ihnen eine Möglichkeit auf ein besseres Leben gegeben“, ist sie vom Projekt überzeugt.

Soziale und künstlerische Kompetenzen fördern

Mit anderen Freiwilligen aus Europa und Lateinamerika war Paula Pröll aus Ulrichberg sieben Monate für den Circo Fantazztico im Einsatz. Neben dem Zirkustraining wurde den Kindern auch ein- bis zweimal wöchentlich ein Nachmittagsprogramm angeboten. „Wir  haben mit den Kindern geknüpft, um die Konzentration zu fördern, beim Spielen versucht, ihr Englisch zu verbessern, oder durch Malen ihre Kreativität angeregt“, erzählt Paula. „Die Welt zu verändern ist ein großer Schritt. Aber in dieser Zeit habe ich gelernt, dass es durchaus möglich ist, einzelne Menschenleben durch die Kunst zu verändern und zu verbessern“, zieht sie Resümee nach dieser Zeit.

Das Projekt bietet in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zudem Obdachlosen Hilfe an, damit diese ihre Wäsche waschen, duschen, gemeinsam essen und anderen Menschen auf Augenhöhe begegnen können.

Zu Gast im Bezirk Rohrbach 

Von August bis Oktober geht der Circo Fantazztico wieder auf Europa-Tournee und ist dabei von 20. bis 26. Oktober in St. Martin bzw. Rohrbach-Berg zu Gast. Geplant sind Schulaufführungen und Workshops sowie öffentliche Vorstellungen im empire St. Martin und im Centro Rohrbach. Die diesjährige Zirkus-Tanz-Theater-Inszenierung trägt den Titel „Rondoland – Verboten zu verbieten“ und ist eine Würdigung der lateinamerikanischen Hierarchie-kritischen Frauen, die in der Geschichte für ihre Rechte, soziale Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft haben. Gleichzeitig weist das Stück auf die aktuelle soziale Unzufriedenheit und die Suche nach einer neu zu definierenden freien Gesellschaft hin.

Wer den sozialpädagogischen Zirkus unterstützen will, kann dies über Crowdfunding tun: https://gogetfunding.com/fantazztico


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