Polizei: „Dienstposten, die es nur auf dem Papier gibt, helfen nicht mehr als Pappkameraden“
URFAHR-UMGEBUNG. Das Innenministerium hat jetzt auf Anfrage der SPÖ die fehlenden Polizeikräfte auf allen oberösterreichischen Polizeidienststellen bekannt gegeben. In Urfahr-Umgebung fehlen insgesamt elf Vollzeit-Polizeikräfte.
SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Bundesminister Alois Stöger fordert von Innenminister Wolfgang Sobotka und Landeshauptmann Thomas Stelzer – beide ÖVP – die rasche Nachbesetzung der vielen unbesetzten Dienstposten: „Sicherheit ist für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft von größter Bedeutung. Deshalb braucht die Polizei auch die volle Besetzung, um die steigenden Herausforderungen bewältigen zu können“. Insbesondere die angespannte Personalsituation in Gallneukirchen, wo vier von 27 Vollzeitkräften auf der Polizeiinspektion fehlen, muss rasch verbessert werden. Gallneukirchens Bürgermeisterin Gisela Gabauer dazu: „Als Bürgermeisterin bin ich für die Sicherheit unserer Bürger verantwortlich, jedoch für die Planung und Einteilung ist die Landespolizeidirektion zuständig. Ich bin ständig in Verbindung mit unserem Posten und um meine Anliegen sind sie immer sehr bemüht.“
Schwierige Situation
„Dienstposten, die es nur auf dem Papier gibt, helfen nicht mehr als Pappkameraden“, erklärt Stöger, der weiter ausführt: „Wenn die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt werden muss, dann wird der Druck für jeden einzelnen größer. Die Folgen sind unzählige Überstunden, Nacht- und Wochenenddienste. Das ist gerade für Polizisten mit kleinen Kindern eine sehr schwierige Situation“. Um die Situation vor Ort zu verbessern, fordert SPÖ-Sicherheitssprecher Hermann Krenn einen echten Karenzpool bei der Polizei und Ausbildungs-Planstellen. „Weil es derzeit keine Ausbildungsplanstellen gibt, müssen Dienstposten von den regulären Dienststellen auch für Polizeischüler in Ausbildung eingesetzt werden. Dann fehlen diese Dienstposten aber wiederum für die Regelarbeit auf den Polizeiinspektionen – deshalb trete ich seit Jahren für echte Ausbildungs-Planstellen ein. Der ebenfalls von Krenn geforderte Karenzpool könnte längerfristige Abwesenheiten einzelner Polizeikräfte – etwa während einer Elternkarenzzeit – überbrücken.“
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