Ottensheim rüstet sich für Ruder-Weltmeisterschaft
OTTENSHEIM. Die Ruder-Weltmeisterschaft findet 2019 in Ottensheim statt. Für ein derartiges Großereignis sind dementsprechende Vorarbeiten notwendig, das weiß auch Franz Füreder, der Bürgermeister der Gemeinde.
Tips: Wie bereitet sich die Gemeinde auf die Ruder-Weltmeisterschaft vor?
Füreder: Die Vorbereitungen laufen schon seit Jahren, intensivieren sich aber zunehmend. Beim Bau des Regattazentrums haben wir die Verhandlungen mitbegleitet, Infrastrukturmaßnahmen wurden ausgearbeitet und finalisiert. Die Ottensheimer Vereine wurden informiert, um in Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro und der Gemeindekooperation u.we (Urfahr-West) Veranstaltungsangebote im Ortskern während der WM 2019 auszuarbeiten.
Tips: Wie liegt man mit diesen Arbeiten im Zeitplan? Heuer findet mit dem Weltcup eine Generalprobe statt, wird bis dahin alles fertig?
Füreder: Das Gebäude des Bundesleistungszentrums an der Regattastrecke ist fertig und die Strecke startbereit. Bei der Infrastruktur sind wir etwas im Verzug. Die Planungen für die Zufahrt zum Regattazentrum, für die Parkmöglichkeiten und die fußläufige Verbindung vom Ortskern zur Regattastrecke sind zwar abgeschlossen, jedoch haben die Bautätigkeiten noch nicht begonnen. Nach der erfolgreichen wasserrechtlichen Verhandlung finden derzeit die Verhandlungen mit den betroffenen Grundeigentümern statt. Im Mai ist mit dem Baubeginn zu rechnen. Die Sanierung der Bahnhofstraße beginnt im Juni. Im Herbst werden die Arbeiten zum Bau des Panoramaweges (fußläufige Verbindung) beziehungsweise der Parkplatzflächen starten.
Tips: Wie viel kostet die WM die Gemeinde?
Füreder: Die Kosten, die unmittelbar mit der Erschließung des Regattageländes zu tun haben (Zufahrt, Panoramaweg, Parkplätze) sind mit etwa 600.000 Euro budgetiert. Darüber hinaus wird die Bahnhofstraße saniert, die ebenfalls als Zubringerstraße benötigt wird. Diese Sanierung wäre ohnehin notwendig gewesen. Hierfür wird mit Gesamtkosten in der Höhe von etwa 95.000 Euro gerechnet.
Tips: Profitiert die Gemeinde davon?
Füreder: Die Baumaßnahmen werden überwiegend von regionalen Betrieben durchgeführt, was wirtschaftliche Erträge und damit Arbeitsplätze für die Region bringt, davon profitiert auch die Gemeinde. Während der Veranstaltungen beim Regattazentrum (Welt-Cup 2018, WM 2019) findet ein Rahmenprogramm statt, welches die Besucher nach den Rennläufen in den Ortskern locken soll, womit ebenfalls lokale Wirtschaftsbetriebe profitieren.
Tips: Wie schaut die Stimmung bei den Bürgern aus? Es wird ja nicht nur Befürworter geben.
Füreder: Einige Bürger stehen den Veranstaltungen am Regattazentrum durchaus auch kritisch gegenüber. Einerseits sieht man zuversichtlich und mit Spannung den Großereignissen entgegen, andererseits gibt es Befürchtungen bezüglich erhöhter Verkehrsbelastungen. Im Vorfeld gibt es auch Behinderungen infolge der Baumaßnahmen. Weiters werden Zweifel geäußert, dass die Marktgemeinde von den Großereignissen nicht oder nur wenig profitieren kann.
Tips: Die Ruder-WM ist ein einmaliges Großprojekt. Wird das Veranstaltungszentrum dann nicht zu einer Ruine, die nicht mehr genutzt wird?
Füreder: Selbstverständlich ist im Moment der Fokus auf das Jahr 2019 gerichtet. Als der Gemeinderat die Zusage für eine finanzielle Unterstützung des Regattavereins Linz-Ottensheim für die Vorbereitungen der Ruder-WM 2019 gemacht hat, wurde dies von der Erstellung eines Nachnutzungskonzeptes für das Regattazentrum abhängig gemacht. In diesem Betriebsführungskonzept wurde festgeschrieben, dass die Strecke samt Gebäude als Bundesleistungszentrum für den Wassersport fortgeführt wird und auch in Zukunft durch eine Vielzahl von Veranstaltungen Besucher angezogen werden sollen. Für 2020 ist bereits ein weiteres Event geplant.
Tips: Werden Sie selbst als Zuseher teilnehmen?
Füreder: Ich werde selbstverständlich als Zuseher an den Veranstaltungen teilnehmen und unsere österreichischen Leistungsträger des Wassersports voll unterstützen.
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