Verzweifelte Suche nach Gastro-Betreiber für Hellmonsödter Freibad
HELLMONSÖDT. Eines der schönsten Freibäder im Mühlviertel hat wohl die Gemeinde Hellmonsödt. Nur leider warf hier der Pächter des Bistros das Handtuch. „Die Kinder sind traurig, dass sie hier kein Eis mehr bekommen“, so Bademeister Robert Stockinger, der befürchtet, dass sich das geschlossene Lokal negativ auf die Besucherzahlen auswirken wird. Nun wird händeringend nach einem neuen Betreiber gesucht.
Das geschlossene Bistro im Hellmonsödter Freibad lässt bei den Gästen nicht so richtig Sommer-Feeling aufkommen: „Wie schade, dass das Lokal zu ist. Meine Enkelkinder hätten sich schon auf Eis und Pommes gefreut“, ist eine Besucherin vor Ort beim Tips-Lokalaugenschein enttäuscht. „Den Opa hab ich extra zum Spar schicken müssen, damit er uns allen eine Jause holt“, berichtet die 56-Jährige, welche aus einer Nachbargemeinde seit Jahren zum Baden hierher kommt. Dass das Buffet nun zu bleibt, kommt für viele Besucher überraschend: Denn gar nicht so wenige Badefreunde kommen aus umliegenden Gemeinden wie etwa Kirchschlag, Eidenberg, Reichenau, Haibach, Lichtenberg und Gramastetten hierher zum Schwimmen: „Ein wunderschönes, übersichtliches Freibad - welches bis letzten Sommer auch alles angeboten hat, was man so braucht“, berichten die Gäste des Freibades.
Doch seit heuer ist eines neu - das Bistro ist Geschichte: „Die Personalnot in der Gastronomie hat nun auch unseren langjährigen Pächter getroffen. Er hat uns im Frühjahr mitgeteilt, ihm fehlt das Personal. Somit hat er das Handtuch werfen müssen“, ist auch Bürgermeister Jürgen Wiederstein nicht erfreut über das geschlossene Lokal. „Doch es ist aktuell wirklich sehr schwer, für die Gastro Mitarbeiter zu finden. Wenn die kulinarische Versorgung der Badegäste ausbleibt kann sich dies natürlich negativ auf die Besucherzahlen auswirken“, sprechen Bürgermeister Wiederstein und Bademeister Stockinger offen an.
Neuer Pächter gesucht
Daher werden jetzt auch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen neuen Betreiber zu finden: „Die Gemeinde ist Eigentümer des Freibads und daher haben wir auch schon veröffentlicht, dass wir einen Pächter suchen. Es gab ein paar Interessenten, diese haben uns aber leider wieder abgesagt. Überlegt haben wir ebenso, ob wir das Lokal als Verein betreiben sollen. Automaten stehen auch zur Diskussion, doch diese sind teuer und es braucht wieder eigenes Personal zwecks Befüllung“, klärt Wiederstein auf.
Freibäder am Land haben es zunehmend schwieriger
Prinzipiell ist die aktuelle Saison nicht nur für das Freibad in Hellmonsödt eine schwierige, sondern für viele Bäder im Mühlviertel: Die Betriebskosten sind oft schwer zu stemmen, Personal nicht leicht zu finden. „Ein Freibad als Gemeinde zu betreiben ist schon fast ein Luxus. Denn viele Mühlviertler haben ein Eigenheim mit Pool und ziehen dies dem Freibadbesuch vor. Daher sind wir sowieso gefordert, mit attraktiven Angeboten wie etwas Frühschwimmen mittels Bonus-Chip außerhalb der regulären Öffnungszeiten anzubieten. Der Wegfall des Pächters macht es nicht leichter“, so Bürgermeister Wiederstein. Er ruf Pacht-Interessierte und Gastronomen auf, sich beim Gemeindeamt zwecks Wiederbelebung des Bistros zu melden.
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