Mühlviertler Catering, Hofladen und Yak-Zucht als Spezialgebiet des "Kranzler-Hofes"
LICHTENBERG. Einst zog die heute 44-jährige Wirtshaustochter Heidi Messner der Liebe wegen von Bad Leonfelden nach Lichtenberg. Hier führt sie mit ihrem Mann Alex einen landwirtschaftlichen Betrieb (vulgo Kranzler), der für sein Mühlviertler Yak-Fleisch und die selbstgemachten Schmankerl des Hofladens über die Gemeindegrenzen hinweg bekannt ist.
„Wir haben den Betrieb 2015 von meinen Schwiegereltern übernommen“, berichtet Heidi Messner, die einst die „Koch und Kellner“-Lehre gemacht hat. Dass sie als Wirtshaustochter mal auf einer Landwirtschaft landet, kam auch für sie überraschend. Gatte Alex stammt aus Lichtenberg, der Hof wurde seit der Übernahme laufend modernisiert, vor allem was den Direktverkauf betrifft: „Als unsere Kinder klein waren, hab ich zuhause angefangen, selbst Brot zu backen, zuerst mit Fertigmischungen, dann folgte die Veredlung, habe mit meiner Familie selber Sauerteig gemacht. Daher ist unser Brot auch so saftig“, verrät die zierliche Blondine mit der Endlos-Power. „Da das selbstgebackene Brot so schmeckte, auch Freunde begeistert waren, war schnell klar, dass wir Brot zum Verkauf anbieten“, ist das Ehepaar Messner stolz. Und das Lichtenberger Dinkelbrot der Messners wurde auch gleich mit „Gold“ bei der Oö. Brotprämierung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich ausgezeichnet.
Backen nach Omas Tradition
Das Geheimnis der Rezepte? „Ich backe so wie früher, nach alter Tradition“, verrät die Hofladen-Chefin, die auch Catering (Buffet) anbietet. „Natürlich alles selbst gezauberte Schmankerl - von süß über pikant - ausschließlich mit regionalen Zutaten“, ergänzt Messner. In der Backstube von Heidi - mit atemberaubenden Ausblick über ganz Linz - wird vieles gezaubert, alles per Hand: Brote, Krapfen, Weckerl, Bratl nach Omas Rezept, Speck, Mehlspeisen, Knödel, Fleisch. „Das Fleisch kommt von unseren Yak-Rindern, wir sind der drittgrößte Zuchtbetrieb in Österreich, unsere Rinder leben das ganze Jahr über artgerecht, im Freien, auf riesigen Weiden“, ist man am Familienbetrieb - wo alle zusammenhelfen - stolz. Messner dazu: „Wir haben 42 Tiere, ich kenne jedes beim Namen, besonders gern mag ich unsere zutrauliche Sissi, die Marlene, Zuchtstier Maxi ist sogar handzahm. Derzeit haben wir auch Zwillings-Kälber am Hof, das zeigt, dass es den Tieren gut geht.“ Eine Besonderheit am Kranzlerhof: „Bei uns wird das ganze Tier verwertet, so geht etwas das Fell an einen Trommelbauer nach Salzburg. Aber auch der Schädel findet weitere Verwendung, wird ausgekocht und geht als Dekostück an Liebhaber. Geschlachtet wird mit einem Alter von etwa zweieinhalb Jahren.“
Während Tochter Michelle (15) ihrer Mutter Heidi im Hofladen hilft, schmeißt Sohn Marcel (18) mit Vater Alex (48) die Landwirtschaft. Pläne für die Zukunft: „Wir wollen unsere Produkte noch weiter veredeln, also das etwa Fleisch gleich zu Gulasch oder Sugo zubereiten, damit die Kunden gesundes, fertiges Essen zuhause haben und dieses nur mehr erwärmt werden muss“, so die 44-Jährige, die beim Tips-Interview zwischendurch immer wieder den Kochlöffel am Herd schwingt.
Der Job am Hof, ein Traumjob? Ja, wenngleich auch viele Auflagen und bürokratische Vorgaben dies immer wieder in Frage stellen...
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