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ENGERWITZDORF. Wie es wäre, am Mars zu leben, davon hat der 17-jährige Daniel Putschögl aus Mittertreffling jetzt eine kleine Ahnung. Er verbrachte mit acht weiteren Jugendlichen aus ganz Europa eine Woche in Portugal und durfte an einer Simulation teilnehmen, in der das Leben am Mars im Rahmen einer imaginären Weltraummission erforscht wurde.

Leben am Mars inklusive Raumanzug und Mars-Rover (Foto: explore)
  1 / 4   Leben am Mars inklusive Raumanzug und Mars-Rover (Foto: explore)

Das Pilot-Projekt „Explore“ des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) machte diese außergewöhnliche Erfahrung für Daniel möglich. Er ist Schüler des Europagymnasiums Auhof in Linz. Dass er für die Mission ausgewählt wurde, war auch ein wenig dem Zufall zu verdanken, erzählt er: „Ich habe als Ausbildungsschwerpunkt Physik ausgewählt und im Rahmen unserer Schwerpunktgruppe haben wir uns im letzten Jahr gemeinsam auf dieses Projekt vorbereitet. Dass genau ich teilnehmen durfte, war Terminkollisionen meiner Mitschüler zu verdanken. Ich blieb als einziger übrig, der im Projektzeitraum Zeit hatte und freute mich wahnsinnig, denn das Ganze war wirklich eine unnormal coole Erfahrung“, schwärmt Daniel im Tips-Gespräch.

Kreative Lösungen finden

Die Simulation umfasste das Mission Support Center, also eine Station auf der Erde, und das sogenannte Habitat, welches ein Areal am Mars darstellte. „Sechs von uns arbeiteten im Mission Support Center, drei waren immer im Habitat und täglich wurde gewechselt, sodass jeder überall dran kam“, erzählt Daniel. Während die Station auf der Erde für die Koordination der imaginären Weltraumflüge und der „Missionen“ verantwortlich war, wurden im Habitat Gesteinsproben genommen, mit dem ferngesteuerten Rover gefahren und Bakterien gezüchtet. Was Daniel besonders beeindruckte: „Ich dachte eigentlich, wenn man im Habitat arbeitet, dann arbeitet man einfach den Tagesplan ab, aber ich hätte nie gedacht, wie viele kleine Probleme auftauchen können, die sich dann zu einem großen summieren. Und das wäre natürlich bei einer echten Mars-Mission genauso. Dann muss man kreativ sein und Lösungen finden.“

Kein Signal

Die Erfahrung selbst war für den Engerwitzdorfer einzigartig. Womit er aber am meisten zu kämpfen hatte – und das kam unerwartet – war die digitale Isolation im Habitat: „Dort ist man zwar über Textnachrichten mit dem Mission Support Center verbunden, aber das Handy ist natürlich nicht dabei – auch nachts nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so schwerfallen würde. Würde ich bei einer echten Mars-Mission dabei sein, so könnte ich mir nicht vorstellen, Teil der Crew am Mars zu sein. Da wäre die Isolation ja noch viel schlimmer. Die Arbeit im Mission Support Center hat mir aber richtig Spaß gemacht.“

Im Weltraum wird Daniel wohl nicht landen. Im kommenden Jahr wird er im Europagymnasium Auhof maturieren und danach möchte er Zahnmediziner werden. Aber wer weiß – Zahnärzte werden vielleicht auch am Mars früher oder später gebraucht.


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