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FELDKIRCHEN/DONAU. Seit 30 Jahren besucht der Nikolaus die Kinder in Pesenbach. Dafür schließen sogar Pferd und Kamel Frieden.

Nikolaus, Krampusse, Pferde und Kamele sind am 6. Dezember wieder in Pesenbach unterwegs. (Foto: Eva.Lotte-fotografiert)

Vor 30 Jahren hat alles angefangen, als Ulrike Obermüller mit ihrer Haflingerstute nach Pesenbach kam. „Der Stallbetreiber hatte einen sechsjährigen Sohn und wir wollten für ihn den Nikolaus spielen. Meine Schwester ritt als Nikolaus verkleidet auf dem Pferd und ich hab sie als Krampus begleitet“, erinnert sich die mittlerweile Selbst-Pesenbacherin. Die Aktion ging wie ein Lauffeuer durch die Siedlung. „Die Nachbarn haben uns gefragt, ob wir nicht auch zu ihnen kommen könnten und so hat sich das verselbstständigt.“

Mittlerweile ist die Gruppe auf einen Nikolaus, zehn Krampusse, drei Pferde und zwei Kamele angewachsen. Allesamt kostümiert. Die Aktion ist privat. Besucht werden nur vereinbarte Häuser, bei denen dann aber schon mal 20 Kinder nervös warten. Die vorbereiteten Nikolaussackerl werden davor an einem vereinbarten Ablageort eingesammelt, „natürlich so, dass die Kinder das nicht sehen. Wir haben aber immer Süßigkeiten mit, falls wir auf Kinder treffen, die nicht auf unserer Liste stehen.“

Alle Beteiligten sind freiwillig dabei. „Es ist unglaublich schön, zu sehen, wie sich die Kinder freuen und sie staunend vor dem Nikolaus stehen. Zumal wir die Kinder ja alle kennen und sie über Jahre begleiten. Manchmal wird sogar der Schnuller gegen das Nikolaussackerl getauscht, aber das klappt nicht immer. Aber dann holen wir ihn halt im nächsten Jahr.“ Lustig ist es obendrein. „Wenn’s mit dem Singen nicht klappt, dann singen halt wir Krampusse das Nikolauslied. Das kann von uns mittlerweile jeder im Schlaf.“

Für die Aktion am 6. Dezember nehmen sich alle extra frei. „Natürlich überlegt man, macht man’s wieder oder nicht. Wir machen das ja schließlich freiwillig und verlangen nichts dafür. Aber wenn es dann soweit ist, sind alle mit Begeisterung dabei. Und wer würde es denn sonst machen?“

Selbst für die Tiere scheint der Tag übrigens ein besonderer zu sein. „Das Nikolauspferd mag meine Kamele nicht. Nicht bis zum 5. Dezember und nicht ab dem 7. Dezember. Aber am 6. Dezember gehen sie friedlich Schulter an Schulter. Ein Nikolauswunder halt.“

Wer sich Sorgen, um's Tierwohl macht: Kostüm, Glocken, Ketten und Ruten, sind für die Vierbeiner kein Problem. „Die ganzen Krampusse sind Pferdemenschen, die wissen alle genau, was sie tun. Von daher ist es auch für die Tiere sehr entspannend.“

Übrigens: Der Junge, mit dem alles begann, ist heute 36 Jahre, Vater von zwei Kindern und natürlich selbst als Krampus dabei.


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