Wenn der Tod nicht sichtbar ist – sauberes Glas ist für Vögel lebensgefährlich
OBERÖSTERREICH. In Österreich sterben jährlich hunderttausende Vögel bei Kollisionen an Glasflächen mit freier Durchsicht wie Lärm- und Windschutzwände, Verbindungsgänge, Wintergärten oder an Gebäuden mit Spiegelglasfassade.
Es wird vermutet, dass Vogelschlag an Glasscheiben nach der Lebensraumzerstörung die häufigste von Menschen verschuldete Todesursache bei Vögeln ist, so die Biologin Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich. Vögel können durchsichtige Glasflächen nicht erkennen. Sie sehen entweder das Gelände dahinter oder bei Spiegelglas die gespiegelte Umgebung. Bei einem Anprall erleiden sie meistens Schädel-Hirnverletzungen, sterben gleich oder bleiben benommen liegen und werden in diesem Zustand sehr oft von Katzen oder anderen Tieren erbeutet.
Aufkleber wirkungslos
Die in guter Absicht angebrachten Greifvogelsilhouetten sind leider wirkungslos. Schon Konrad Lorenz hat nachgewiesen, dass sich ein Greifvogel in der für ihn typische Art und Weise bewegen muss, um von seiner Beute als Feind erkannt zu werden. Aus diesem Grund lösen Vogelaufkleber keine Fluchtreaktion aus. Viele Vögel prallen unmittelbar neben diesen Aufklebern gegen die Glasscheibe.
Ein ungewöhnlicher Tipp
An vogelschlaggefährdeten Stellen sollte auf das häufige Fensterputzen verzichtet werden. Schon ein Grauschleier kann unter Umständen das Glas sichtbarer machen, so der Naturschutzbund. Futterhäuser und Vogelbäder sollten nicht in der Nähe gefährlicher Scheiben angebracht werden. Wenn doch, dann gleich so nahe, dass die Vögel bis zum Glas keine hohe Geschwindigkeit mehr erreichen.
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