Einsamkeit im Alter: Bürgermeister sehen Personalmangel als Problem
URFAHR-UMGEBUNG. Der neuerliche Lockdown ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch eine extreme Belastung für unsere Gesellschaft. Vor allem Menschen, die im medizinischen Bereich tätig sind, werden händeringend gesucht. Laut den drei SPÖ-Ortschefs aus Feldkirchen, Gallneukirchen und Steyregg bleiben aktuell gerade auch ältere Menschen aufgrund des akuten Personalmangels auf der Strecke.
Die drei SPÖ-Ortschefs fordern als Sofortmaßnahmen eine Verbesserung der finanziellen Situation der Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, eine Verbesserung des Pflegeschlüssels in allen stationären und ambulanten Einrichtungen und Angeboten für ältere Menschen und eine aufgabenorientierte Finanzierung aller Gesundheitsthemen. „Ältere und pflegebedürftige Mitmenschen dürfen nicht wie altes Eisen behandelt werden. Nachdem der Pflegebereich beinahe zu Tode gespart wurde, frage ich mich, wann endlich ausreichende Mittel für den ambulanten und stationären Pflegebereich zur Verfügung gestellt werden“, so Feldkirchens Bürgermeister David Allerstorfer.
Rahmenbedingungen müssen attraktiv sein
Vor allem das Thema der Sozialbetreuung bereitet den drei Bürgermeistern Sorgen, wie sie erklären: „Bei diesem Berufsfeld geht es um die Unterstützung älterer und demenzkranker Mitbürgerinnen und Mitbürger. Für Angebote der Alltagsbewältigung und sinnstiftender Beschäftigung soll der Einsatz von Sozialfachkräften dringend verstärkt werden.“ Gallneukirchens Bürgermeister Sepp Wall-Strasser wird noch konkreter: „Immer größer werdende Teile der Generation, der wir den Wohlstand, in dem wir heute leben, verdanken, laufen Gefahr, völlig zu vereinsamen, weil untätig zugeschaut wird.“ Grundvoraussetzung dafür, dass das dringend benötigte Personal gefunden werden kann, sind für die Politiker attraktive Rahmenbedingungen für die Arbeit und ein menschenfreundliches Arbeitsumfeld.
Finanzielle Grundlage muss stimmen
Laut dem Bürgermeister aus Gallneukirchen müsse der Zeitdruck reduziert und mehr besser entlohntes Personal eingesetzt werden. Es braucht darüber hinaus kostenlose Ausbildungsangebote sowie finanzielle Unterstützung für die Zeit der Ausbildung. „So wie bei der Polizeigrundausbildung sollten auch im Pflege- und Betreuungsbereich die Ausbildungsteilnehmer Anspruch auf Beiträge zur Deckung der Lebenserhaltungskosten haben“, fordert der Steyregger Ortschef Gerhard Hintringer. „Man muss jetzt alle Chancen nutzen, Berufsumsteiger in die Pflege zu bringen. Dazu braucht es aber während der Ausbildung eine anreizende finanzielle Grundlage, von der man auch leben kann“, sind sich die drei Bürgermeister einig.
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