
REICHENAU. Der Lebensmittelsektor ist ein hart umkämpfter. Um gegen große Handelsketten bestehen zu können, setzt die Fleischerei Jenner auf Qualität und Regionalität. Seit 25 Jahren lenkt Ewald Jenner die Geschicke des Unternehmens.
Tips: Sie führen die Fleischerei nun seit über zwei Jahrzehnten. Was hat sich in dieser Zeit geändert?
Jenner (lacht): Vieles. Zum Beispiel gibt es immer weniger Großfamilien. Das heißt, bei einem Einkauf werden heute nicht mehr gleich einige Kilo Wurst oder Fleisch verkauft. Zudem sind die Konsumenten kritischer geworden.
Tips: Inwieweit kritischer?
Jenner: Die Kunden wollen immer mehr über das Produkt wissen. Woher stammt das Fleisch? Ist es aus der Region? Wie wurde es gelagert? Wie kann ich es zubereiten? Diese Fragen können wir jederzeit mit ruhigem Gewissen beantworten. Handschlagqualität ist ein enormer Wettbewerbsvorteil.
Tips: Reicht das, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können?
Jenner: Qualität ist mit Sicherheit das Entscheidende. Dies gilt etwa für die 60 Wurst- und Schinkensorten, die wir selbst herstellen. Zusätzlich muss man als kleiner Betrieb flexibel sein. Um das humorvoll auszudrücken: „Hier geht´s um die Wurst.“
Tips: Flexibilität bedeutet in Ihrem Fall was?
Jenner: Neben unserem Detailverkauf in Reichenau beliefern wir auch Gastronomen in der Region und die Tourismusschulen in Bad Leonfelden. Daneben sind wir auch aktiv im Bereich des Caterings tätig. Das ist ganz schön viel Arbeit für meine Frau Elisabeth, meine Mitarbeiter und mich. Aber als kleiner Betrieb benötigst du heutzutage mit Sicherheit einige Standbeine, um wirtschaftlich überleben zu können.