Bürgermeister Josef Rathgeb: „Das Ehrenamt ist der wichtigste Nahversorger“
OBERNEUKIRCHEN. Josef Rathgeb ist seit zehn Jahren Bürgermeister der Gemeinde. Anneliese Bräuer übt die Funktion der Vizebürgermeisterin seit 20 Jahren aus. Zeit, Bilanz zu ziehen.
Tips: Wie beurteilen Sie Ihre Tätigkeit?
Bräuer: Unsere Arbeit soll den Menschen dienen. So gesehen sehr positiv, wenn man das hohe Vertrauen der Menschen als Maßstab hernimmt. Wir haben in allen Lebensbereichen ganz gezielt Schwerpunkte gesetzt und konnten mit aktiver Bürgerbeteiligung viele Ideen mitten aus der Bevölkerung gemeinsam und erfolgreich verwirklichen. Das macht dankbar und gibt Kraft und Mut für Neues.
Tips: Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Wer hat welche Stärken und Schwächen?
Rathgeb: Unsere Zusammenarbeit ist seit Beginn an hervorragend, wir ergänzen uns einfach gut. Wichtig sind gegenseitiges Vertrauen und Zutrauen. Das muss man sich laufend verdienen und auch vorleben. Wir bemühen uns um Bürgernähe und Beteiligung, um eine ehrliche und offene Kommunikation, Verlässlichkeit, Handschlagqualität und Hilfsbereitschaft. Ausbaufähig ist beim Bürgermeister sicher noch die Bereitschaft, am Abend früher nach Hause zu kommen.
Tips:Warum ist Ihre Arbeit so schön?
Bräuer: Das Besondere sind sicher die drei eigenständigen Hauptorte Oberneukirchen, Waxenberg und Traberg sowie unsere Dörfer mit vielen bunten Vereinen und Feuerwehren. Regionalität und ehrenamtliches Engagement hat bei uns viele wunderbare Gesichter. Und trotzdem eint alle der Wille zur Zusammenarbeit und der starke Zusammenhalt. Das ist auch unsere größte Stärke. Unsere Arbeit zeichnet sich durch eine engagierte Führung aus, die auf Transparenz und auf Bürgerbeteiligung basiert. Die offene Kommunikation fördert den Zusammenhalt und die gute Zusammenarbeit mit den Vereinen und Organisationen.
Rathgeb: Das Schönste als Bürgermeister sind sicher die tagtäglichen menschlichen Begegnungen und wenn gemeinsam etwas gelingt. Politik bedeutet helfen. Bei uns steht parteiübergreifend der Mensch im Mittelpunkt.
Tips: Es gibt doch auch mit Sicherheit Seiten, die nicht so schön sind?
Bräuer: Die gibt es in jedem Beruf, gerade in zunehmend herausfordernden Zeiten. Aber die schönen Seiten überwiegen natürlich bei weitem. Das ist eigentlich ein wunderbares Geschenk.
Tips: Was würden Sie sich von den Bürgern wünschen?
Rathgeb: Wie bisher den Zusammenhalt und die aktive Teilnahme am Gemeindeleben von Jung bis Alt. Jede Idee, Anregung und Initiative ist willkommen und unverzichtbar. Für jede zukunftsfähige Gemeinde ist dabei das Ehrenamt der mit Abstand wichtigste Nahversorger. Hier sind wir Weltmeister.
Tips: Welche Vorhaben kommen auf die Bürger in den nächsten Jahren zu?
Rathgeb: Wichtige Schwerpunkte sind der generationsübergreifende Ausbau unserer infrastrukturellen Grundversorgung, von der Bildung über Soziales, Sport, Kultur, Klimaschutz, Familien, Verkehr und Breitband bis zu Belebungsimpulsen in unseren Orten und Dörfern. Aktuelle Beispiele sind die Ortskernbelebung in Waxenberg, der Ausbau von schnellem Internet oder die Vorbereitung der Generalsanierung unserer Mittelschule.
Tips: Werden Sie noch länger in der Funktion tätig sein?
Bräuer und Rathgeb: Der Anspruch ist ja bekanntlich dann erfüllt, wenn aus ihm Zuspruch wird. Solange wir das Vertrauen der Menschen genießen, bringen wir uns gerne weiter ins Gemeindeleben ein. Mit voller Energie, Freude und Herz. Wichtig ist dabei auch, dass der Spaß und das Lachen nicht zu kurz kommen. Das tut uns allen gut.
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