SPÖ-Frauen aus Urfahr-Umgebung machen sich für ein Frauenhaus im Bezirk stark
URFAHR-UMGEBUNG. „Kaum ein Tag vergeht, ohne dass einer Frau Gewalt angetan wird“, so Beverley Allen-Stingeder, SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende aus Puchenau. Anlässlich der „Internationalen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die bis 10. Dezember weltweit das Recht auf ein gewaltfreies Leben einfordern, macht sie sich auch für ein mögliches Frauenhaus in Urfahr-Umgebung stark.
Ganz oben auf der Agenda der SPÖ-Bezirksfrauen Urfahr-Umgebung steht die Forderung nach einem eigenen Frauenhaus im Bezirk. „2022 gab es in unserem Bezirk 89 Betretungsverbote und das sind 89 zu viel“, betont Susanne Leitner, Frauenvorsitzende der SPÖ Bad Leonfelden. Die Beratungseinrichtungen sind eine wichtige Stütze in der Not. Sie müssen massiv ausgebaut werden, damit Frauen rasch Hilfe bekommen. Derzeit verfügt Oberösterreich über sechs Frauenhäuser – in Linz, Wels, Steyr, Braunau, Ried im Innviertel und Vöcklabruck.
„Wir fordern ein Frauenhaus und eine Frauenübergangswohnung für unseren Bezirk. Beide stehen den Frauen in Urfahr-Umgebung nicht zur Verfügung“, so Beverley Allen-Stingeder, Bezirksfrauenvorsitzende bei der SPÖ-Kundgebung in Bad Leonfelden. Zudem fordern die SPÖ-Frauen einen raschen Ausbau der Gewaltschutz- und Frauenberatungseinrichtungen in ganz Oberösterreich.
Anti-Gewalt-Kampagne: Wanderausstellung in Urfahr-Umgebung für April 2024 geplant
Die SPÖ Frauen haben mit Unterstützung des Gewaltschutzzentrums OÖ eine Kampagne gestartet, die unter anderem eine Wanderausstellung mit 16 Roll-Ups beinhaltet. Mit dieser Ausstellung soll die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert und die Formen und das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen sichtbar gemacht werden. „Wir werden nicht müde, um auf die Situation von Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und holen die Wanderausstellung im April 2024 zu uns in den Bezirk. Wir lassen die Frauen jetzt nicht allein und machen alles, um Gewalt zu verhindern,“ zeigen sich die SPÖ-Frauen aus Urfahr-Umgebung mit den Betroffenen solidarisch.
„Jede Frau in Oberösterreich verdient Sicherheit und Verlässlichkeit“, betont Frauen-Landesrätin Christine Haberlander (VP)
Auf Tips-Anfrage meldet sich Frauen-Landesrätin und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) mit folgendem Statement zu Wort: „Jede Frau in Oberösterreich verdient Sicherheit und Verlässlichkeit. Wir bekennen uns in Oberösterreich dazu, Frauen, die Schutz brauchen, zu helfen und somit Frauenhäuser intensiv auszubauen. Neben derzeit sechs Frauenhäusern gibt es in Oberösterreich die Gewaltschutzzentren und zusätzlich 22 Frauenvereine und -beratungsstellen - in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung (Anmerkung der Redaktion: In UU ist es der Verein Spektrum in Gallneukirchen) -, die Frauen und Mädchen Hilfe, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen anbieten. Darüber hinaus gibt es in Oberösterreich an sechs Standorten Frauenübergangswohnungen mit mehreren Wohnplätzen für Frauen und Kinder (Bad Ischl, Braunau, Freistadt, Perg und zwei Kirchdorf an der Krems) und vier Nachbetreuungswohnungen (zwei in Steyr und zwei in Vöcklabruck), die vom Land OÖ mitfinanziert werden. Eine Ausbauinitiative von Schutzunterkünften für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder startet ab 2024. Sechs weitere Frauenübergangswohnungen sind ab 2024 in Planung. Die ersten Wohnungen werden demnach bereits 2024 zur Verfügung stehen. In den nächsten Jahren sollen, zusätzlich zu den Ersatzbauten der Frauenhäuser Steyr und Ried, ein Frauenhaus im Inneren Salzkammergut und im Unteren Mühlviertel entstehen. Die Verortung „unteres Mühlviertel“ ist auf Grund einer Standortanalyse erfolgt. In welcher Gemeinde bzw. in welchem Bezirk konkret das Frauenhaus gebaut werden wird, diesbezüglich besteht aktuell Offenheit. Dies wird anhand von konkreten Standortmöglichkeiten/ Angeboten aber auch bezüglich Erreichbarkeit mit diversen Verkehrsmitteln evaluiert. Aktuell finden Gespräche zur Standortsuche auf Gemeindeebene statt. Danach wird mit der Planung und Umsetzung gemeinsam mit den jeweiligen Gemeinden, Betreibern und Wohnbauträgern gestartet.“
Hilfe: Kontakte für Krisensituationen
Gewaltschutzzentrum OÖ: 0732 60 77 60
Frauen-Helpline: 0800 222 555
Polizei: 133 oder 112
SMS-Polizei: 0800 133 133 (auch Notruf für Gehörlose)
Online-Frauenberatung OÖ: Frauenberatung-ooe.at
Helpchat: www.haltdergewalt.at
Männerinfo: 0800 400 777
Maennerinfo.at
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