Jägerschaft im Bezirk Braunau wird für Frauen immer attraktiver
BRAUNAU/UTTENDORF. Immer mehr Frauen entscheiden sich dazu, die Jagdprüfung abzulegen. Die 23-jährige Sarah Reschreiter ist eine von 108 Jägerinnen im Bezirk und kennt die Gründe, weshalb die Jagd auch für Frauen immer attraktiver erscheint.
Sarah Reschreiter ist gebürtige Mauerkirchnerin, wohnt in Uttendorf und ist Teil der Uttendorfer Jägergesellschaft. Vor fünf Jahren hat die 23-Jährige die Jagdprüfung abgelegt. Dass sich auch vermehrt Frauen für die Jagd interessieren, ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. „Ich denke, dass Frauen auch früher schon Interesse an der Jagd hatten. Damals war es noch eine Männerdomäne, aber dank der Emanzipation der Frau gibt es heute auch zunehmend Jägerinnen“, sagt Reschreiter.Ihre Liebe zum Wald und seinen Bewohnern hat die 23-Jährige schon sehr früh entwickelt. Mit einem Jäger als Vater ist sie mit der Jägerschaft aufgewachsen. „Durch das Dammwildgatter war ich viel im Wald beschäftigt. Später ist dann noch ein Rotwildgatter hinzugekommen“, erzählt Reschreiter von ihrer Kindheit. Das Interesse an Waffen hat sich bei ihr immer gering gehalten. Die junge Jägerin schätzt es mehr, ihre Zeit in der Natur mit der Beobachtung der Tiere zu verbringen. Die Begleitung auf vier Pfoten darf dabei natürlich nicht fehlen.
Ausbildung von Jagdhunden
Schon immer hat sich Reschreiter einen Hund gewünscht. Ein Jagdhund sollte es sein und die Wahl fiel schlussendlich auf einen Deutsch Langhaar. Mit Lucky absolvierte Reschreiter zahlreiche Begleit- und Fährtenprüfungen. Als ihre berufliche Laufbahn die junge Jägerin nach Salzburg an die Universität führte, blieb Lucky zuhause bei ihren Eltern wohnen und 2016 kam Langhaardackel Diana als Wegbegleiter dazu. „Wichtig war mir, dass mein neuer Hund aus einer jagdlichen Zucht kommt, denn nur dann hat dieser die Veranlagungen bei jagdlichen Prüfungen gute Ergebnisse zu erzielen“, erzählt Reschreiter. Mittlerweile ist die junge Jägerin auch als Züchterin anerkannt. Außerdem trainiert sie derzeit mit ihrer jungen Deutsch Langhaarhündin Bellina für die Feld-Wasserprüfung.
Prüfung für Jagdschein
Um mit Hunden eine jagdliche Prüfung ablegen zu können, brauchen die Besitzer einen Jagdschein. Reschreiter hat ihre Prüfung bereits im Alter von 18 Jahren abgelegt. Der Jagdkurs und die Prüfung kosten zwischen 1.700 und 1.800 Euro und erstrecken sich über ein halbes Jahr. Auf dem Stundenplan stehen Fachgebiete wie Waldkunde, Wildkrankheiten, Brauchtum, Waffen, Jagdgesetz, Handhabung der Waffen und natürlich das Schießen.
Das erste Weidmannsheil
„Ich bin zwar mit dem Jagen aufgewachsen, aber ich habe trotzdem einen gesunden Respekt vor der Waffe“, betont die junge Jägerin. An ihre ersten Treffer kann sie sich noch genau erinnern: „Am 1. Mai 2014 habe ich gleich zwei Stücke erlegt, einen Spießer und ein Schmalreh.“ Da Reschreiter schon im Kindesalter mit Wild zu tun hatte, macht ihr das Schießen nichts aus. Ethisch gesehen ist es ihrer Meinung nach sogar besser, Tiere zu erlegen, die bis zum Abschuss ein schönes und glückliches Leben im Wald führen konnten.
108 Jägerinnen im Bezirk
Bei den 1.319 Jägern, die sich derzeit um die Waldbewohner im Bezirk Braunau kümmern, sind auch 108 Frauen dabei – Trend weiter steigend. Während viele durch Familientraditionen in die Jägerschaft hineinwachsen, gibt es auch einige Damen, die das Interesse individuell entwickeln. „Ich habe ein paar Freundinnen auf die Jagd mitgenommen und sie fanden das sehr interessant“, erzählt Reschreiter.Franz Reinthaler vom Bezirksjagdverband unterstützt diese Entwicklung. „Es ist sehr begrüßenswert, wenn es mehr Jägerinnen gibt. Sie haben einen anderen Bezug zur nichtjagenden Bevölkerung und es ist wichtig, den Leuten die Jagd richtig zu vermitteln.“
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