REGAU. Die drei Konzerte des Festivals „Kammermusik im Vituskircherl“ waren geprägt von Meisterschaft, Präzision, Virtuosität, perfektem Zusammenspiel und feinster Abstimmung der Ensembles.
Im ersten Konzert trafen sich das Trio Fontane und das OÖ. David Trio mit Werken von Ludwig van Beethoven (Klaviertrio opus 7o/1), Johann Nepomuk David (Streichtrio komponiert 1935) und Robert Schumann (Klavierquintett opus 44). Das grandiose Klavierquintett wurde bestens interpretiert: In allen Farben leuchtend, fein abgestimmt – sowohl in den rasanten Passagen als auch in der Zeichnung zarter Momente – dazu herrliches Unisono-Spiel.
Zu Herzen gehende Innigkeit
Im zweiten Konzert standen ausschließlich Werke von Johann Sebastian Bach am Programm: Die Brandenburgischen Konzerte 3, 4 und 6, das Konzert für Oboe d/Amore, Streicher und B.c. (Solist Peter Tavernaro) und das Konzert für Violine, Streicher und B.c. BWV 1o42 mit der Solistin Heidi Eidenberger. Sie spielte den Solopart exzellent, besonders das Adagio mit berührender, zu Herzen gehender Innigkeit – als wäre dieses Konzert nur für sie komponiert worden.
Orchestrale Klangdichte
Das letzte Konzert vereinte das Minetti Quartett und das Quartetto Serioso zu einem Ensemble, das Reinhold Gliere, Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn-Bartholdy brachte. Das leider weithin unbekannte Oktett von Gliere – ein im Jahr 19oo komponiertes Werk – wurde mit orchestraler Klangdichte gespielt, das Klarinettenquintett KV 581 (mit Karl Leister, dem ehemaligen Soloklarinettisten der Berliner Philharmoniker als Solisten) war ein ausdrucksintensives Wechselspiel von Streichquartett und Klarinette. Nach der Pause: Der Geniestreich des 16-jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy: Das Oktett in Es-Dur opus 2o. Temperament, Bravour und leidenschaftliches Zusammenspiel ergaben ein zu Recht bejubeltes Klanggemälde.
(von Fred Androsch)
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