Was die „Wilde Jagd“ und weiße Wäsche mit Raunächten zu tun haben
Zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige ist die Zeit der Raunächte. Viele Bräuche, die von Region zu Region unterschiedlich sind, gibt es in den mystischen Nächten.
Selbst die Zahl der Raunächte variiert, für manche beginnen sie schon am 21. Dezember, dem Thomastag. Vielerorts beschränken sie sich aber auf die drei Nächte von 24. Dezember, Silvester und 5. Jänner. Viele Familien gehen dann mit Weihrauch und Weihwasser durch das Haus (und alle anderen Gebäude wie den Stall) und lassen dankend das alte Jahr los, begrüßen das neue mit Segenswünschen und schützen vor bösen Geistern. Dazu wird geräuchert, mit Weihwasser gesprenkelt und meist der Rosenkranz gebetet. In der Nacht vom 5. Jänner wird mit Kreide C-M-B („Christus mansionem benedicat“ oder „Christus segne dieses Haus“) auf Türen geschrieben. Dem Mythos nach soll sich in den Raunächten die Geisterwelt öffnen. Dämonen, Seelen der Verstorbenen sowie Geister galoppieren als sogenannte „Wilde Jagd“ durch die Nacht. Vereinzelt verzichtet man daher auf das Wäschewaschen während der Raunächte bzw. das Aufhängen der frischen Wäsche. Die Wilde Jagd würde sich sonst darin verfangen. Die wilden Reiter – so ein vielerorts verbreiteter Mythos – nehmen weiße Wäsche wie Leintücher oder Bettlaken und verwenden sie im Folgejahr als Leichentuch für ein Familienmitglied.
Die Silvesterzeit soll sich auch besonders gut zum Wahrsagen eignen. Daher stammt wahrscheinlich auch die Tradition des Bleigießens, um das Schicksal für das kommende Jahr vorherzusagen.
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