Autorin mit Leib und Seele: Junge Schriftstellerin erfüllt sich Traum

Als 2020 das Corona-Virus um sich zu greifen begann und die Welt sich im ersten Lockdown befand, steckte Isabella Kubinger mitten in den Vorbereitungen für die Matura. Während der Osterferien, als die Arbeitsaufträge abgearbeitet waren und vor dem großen Endspurt eine kurze Pause möglich war, um ein letztes Mal durchzuatmen, widmete sie sich gänzlich der Literatur.

Schreiben mit Zeitlimit

Die Zeit, die sie in den Ferien zu Hause verbrachte, wollte sie nutzen, die Büchersammlung ihrer Schwester zu lesen. Dabei formte sich ein Plan, den Kubinger unbedingt in die Tat umsetzen wollte. Sie erzählt: „Während ich einen Fantasyroman nach dem anderen verschlang, kamen mir eigene Ideen. Ich wollte meine eigene Fantasygeschichte schreiben. Und alles sollte bis zu meinen Maturaprüfungen vollendet sein.“ Sie gab sich für ihr Vorhaben zwei Monate Zeit und setzte sich damit ein ambitioniertes Ziel – mit Erfolg. Das Schreiben des ersten Buches „Flüstern reiner Herzen“ bereitete Kubinger keine Probleme. Sie nutzte die Lernpausen, um intensiv an ihrer Geschichte zu arbeiten. Die Autorin sagt: „Beim ersten Band war das noch ganz einfach. Aufgrund des Lockdowns war ich sowieso zu Hause. Ich konnte nie wirklich lange einfach nur am Schreibtisch sitzen und für Prüfungen lernen. Also habe ich schnell beschlossen, einen geeigneten Zeitplan für das Lernen, Lesen und Schreiben zu kreieren. Die meiste Zeit investierte ich jedoch in das Schreiben.“

Der Weg zum Verlag

Die Veröffentlichung des ersten Buches durch einen Verlag passierte eher zufällig. Kubinger schildert: „Anfangs war das nur eine Idee nach dem Motto ‚Fragen kostet ja nix‘. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nur negative Rückmeldungen bekommen würde und ich mein Projekt als Selfpublisher im Internet hochladen muss.“ Doch es kam anders. Novum Verlag entschied sich, das Werk zu publizieren. Danach sei alles ganz einfach gegangen. Anderen Menschen, die mit dem Schreiben beginnen möchten, rät Kubinger, einfach anzufangen und im Falle einer Schreibblockade Pausen einzulegen. Sie betont: „Geschichten brauchen Zeit, sich zu entwickeln.“

Fortsetzung der Geschichte

Nach der Veröffentlichung des Debütromans begann Kubinger an ihrem zweiten Buch „Raunen dunkler Seelen“ zu schreiben. Die Organisation, um dieses Projekt zu verwirklichen, gestaltete sich schwierig. Zu dieser Zeit befand sie sich bereits in Kopenhagen, um eine Tanzausbildung in Hip-Hop, Commercial, Contemporary und Technique zu verfolgen. Dennoch schaffte Kubinger es, Ausbildung und Hobby unter einen Hut zu bekommen. „Ich verbrachte 30 bis 40 Stunden in der Woche im Tanzstudio und habe trainiert und mich nur am Wochenende für ein paar Stunden an den Schreibtisch gesetzt. Doch wie bei jedem Hobby muss man sich einfach die Zeit nehmen“, berichtet sie über die damalige Zeit. In fremden Welten versinken Bücher sind der Weg der jungen Tänzerin, um abzuschalten und die Umgebung für einen kurzen Moment zu vergessen. Auf diese Weise kann sie in andere Charaktere und Welten schlüpfen sowie sich durch das Schreiben kreativ ausleben. Ohne einen E-Reader, auf dem sich unzählige Bücher befinden, wäre Kubinger, wie sie erzählt, verloren. Über ihre eigenen Bücher sagt sie: „Sie sind etwas ganz Wertvolles für mich. Ein unbezahlbarer Schatz. Während des Schreibens konnte ich mich stark entfalten und ich verbrachte Stunden damit, die sich für mich richtig anfühlende Wortwahl zu finden. Ich will mit meinen Texten andere inspirieren und teilen, was ich weitergeben kann.“ Am meisten beeindruckt die Nachwuchsschriftstellerin die US-amerikanische Fantasy-Autorin Cassandra Clare. „Ihre Art zu schreiben lässt einen nicht mehr los und ihre Geschichten sind so angenehm zu lesen. Mit ihren vielen Büchern erschuf sie eine ganz eigene Welt“, schildert Kubinger. Clares Werk „Chroniken der Unterwelt“ prägte sie nachhaltig. Auch nach der Veröffentlichung ihrer Romane wird die Timelkamerin, obwohl sie sich vorerst auf das Tanzen konzentrieren möchte, dem Schreiben treu bleiben.