Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Gruber-Mühle in St. Georgen/A. birgt historisch wertvolle Technik

Wolfgang Macherhammer, 25.06.2025 10:28

ST. GEORGEN/A. Die Gruber-Mühle im Besitz der gleichnamigen Familie ist ein sehenswertes Kleinod aus einer längst vergangenen Zeit. Zwei neben einander liegende, oberschlächtige Wasserräder bildeten einst den Antrieb für eine Sägemühle und eine Getreidemühle. Das museale Ensemble sollte auf jeden Fall weiter für die Nachwelt erhalten bleiben. Die alte Technik funktioniert heute immer noch, wenn auch mit elektrischer Energie.  

  1 / 4   Die Gruber-Mühle mit Mühlbach (links), landwirtschaftlichem Nebengebäude und ursprünglicher Mühle (rechts). Oben auf der alten Flugaufnahme sieht man die Dürre Ager. (Foto: Mac)

Der Großvater von Alois Gruber, Josef Gruber, hatte die einst zu Schloss Kogl gehörende Mühle von Gräfin Kottulinksy gekauft. Angeschlossen war auch eine Meierei. Über einen Mühlbach, der von der Dürren Ager abgeleitet wurde, kam die Energie in Form von Wasserkraft zum Betrieb von Sägegatter und Malwerk. Es handelte sich um oberschlächtige Mühlräder, das heißt, das Wasser vom Mühlbach traf von oben auf die Räder. Betrieben wurde auch eine Bäckerei für Schwarzbrot. Beliefert wurden Kunden in St. Georgen/A., Straß/A. und Oberwang bis nach Gampern. Früher war zudem eine Landwirtschaft mit Ochsen und Pferden an die Mühle angeschlossen. Die Bauern der Umgebung brachten ihr Getreide zur Gruber-Mühle und holten das gemahlene Mehl wieder ab. Ähnlich verhielt es sich mit dem Holz. Meistens ging es dabei um Lohnschnitt. Die beiden Werke konnten vor allem nach dem Winter, wenn viel Wasser zur Verfügung stand, parallel laufen. Später kam ein Elektromotor für die Getreidemühle dazu. Die ursprüngliche Getreidemühle befand sich übrigens in einem Nebengebäude, dort noch mit Mühlsteinen und nicht mit Walzenstühlen. Durch die Umfahrungsstraße kam der Mühlbach 1974/75 weg und der Mühlenbetrieb wurde eingestellt. Die Säge war, ebenso elektrisch, noch bis 1980 in Betrieb. Hier existiert auch heute noch eine sehr seltene sogenannte Venezianergattersäge. Venezianersägen sind aus Holz gebaute Brettersägen mit einem einzelnen, senkrecht schneidenden Sägeblatt.

Nach wie vor ist die alte Technik in der Gruber-Mühle wie gesagt einsetzbar. Alles ist funktionsfähig, eine Schaumühle wäre also durchaus möglich und hätte absolut einen Reiz.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden