Heiße Sommer, milde Winter: So verändert der Klimawandel den Bezirk Vöcklabruck
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Bis zum Jahr 2100 steigt die Durchschnittstemperatur im Bezirk Vöcklabruck um fast vier Grad. Die Folgen: mehr Hitzetage, Tropennächte und deutlich weniger Frost.
Die Klimaentwicklung im Bezirk Vöcklabruck gibt Anlass zur Sorge: Im Rahmen des Forschungsprojekts „Cost of Inaction“ (COIN) wurden umfangreiche Daten analysiert, die bis ins Jahr 2100 blicken lassen. Das Ergebnis zeigt einen deutlichen Temperaturanstieg – mit massiven Auswirkungen auf Alltag, Natur und Gemeinden.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur lag zwischen 1981 und 2010 noch bei 9,3 °C. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird sie voraussichtlich auf 12,9 °C klettern. Besonders gravierend fällt die Veränderung in den Sommermonaten aus: von 18,5 °C auf 23 °C im Mittel. Auch im Winter steigt die Durchschnittstemperatur von -0,1 °C auf 3,3 °C. Damit sind künftig heiße Sommer und zunehmend milde Winter zu erwarten.
„Die aktuellen Prognosen machen deutlich, dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen. Jetzt ist der Moment, in dem die Bundesregierung entschlossen handeln muss. Wir brauchen sofort wirksame Maßnahmen auf nationaler Ebene, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise einzudämmen. Jede Verzögerung verschärft die Situation weiter und erhöht die Kosten, die letztlich unsere Gemeinden und die Bevölkerung tragen müssen. Bund und Länder müssen hier gemeinsam Verantwortung übernehmen, bevor es zu spät ist“, mahnt Klima- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder.
Ein Blick auf die „besonderen Tage“ zeigt die Veränderung noch deutlicher. Die Zahl der Frosttage sinkt von 90 auf 47 pro Jahr, die Eistage von 33 auf nur noch 11. Gleichzeitig verdoppelt sich die Zahl der Sommertage von 43 auf 92, die Hitzetage über 30 °C steigen von 6 auf 36. Erstmals treten auch Tropennächte auf, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt – bis Ende des Jahrhunderts könnten es durchschnittlich 21 pro Jahr sein.