Wenn geliebte Menschen zu Fremden werden - Hilfe für Angehörige von Schizophreniekranken

An der Abteilung für Psychiatrie im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck werden jährlich rund 250 Patienten mit einer schizophrenen Erkrankung behandelt. Die Zahl der Angehörigen, ob Verwandte oder Freunde, ist demnach entsprechend hoch. Wenn geliebte Menschen Stimmen hören und Dinge wahrnehmen, die nicht real sind, sich verfolgt fühlen und sich immer mehr zurückziehen, bricht für die Familien eine bis dato normale Welt zusammen. „Das Abtriften unseres Sohnes in eine völlig irreale und für uns nicht nachvollziehbare Welt ist für uns eine quälende Belastung“, schildert eine betroffene Mutter ihre Sorgen. Eltern, Ehepaare, Geschwister aber auch Kinder müssen in solchen Situationen Verantwortung und Alltagspflichten übernehmen, die Schizophreniekranke nicht mehr erfüllen können. Für sie stellt die Erkrankung eine massiv belastende Veränderung im gewohnten Alltag dar, der viele ohne fremde Hilfe kaum gewachsen sind. „Im Rahmen unserer Schulungsreihe geben wir den Angehörigen Hilfestellung für den richtigen Umgang mit den Erkrankten, vermitteln Fertigkeiten und Betreuungsansätze und geben Tipps zur Bewältigung der gemeinsamen Lebenssituation“, sagt der diplomierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenpfleger Adolf Binder, der die Schulung am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck leitet. Die Veranstaltungsreihe beginnt am Dienstag, 7. April. Folgetermine sind der 14. und der 21. April, jeweils von 18.30 bis 21.30 Uhr. Eine Anmeldung ist bis spätestens 2. April unter Tel. 05/055471-26562 (Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr) erforderlich. Die Kurse finden im Ausbildungszentrum des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck statt. Die Teilnahme ist kostenlos.