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„Maya“ als Engel auf vier Pfoten bei Patienten auf der Palliativstation

Martina Ebner, 28.10.2015 09:35

VÖCKLABRUCK. Wenn die Schulmedizin schwerkranken und sterbenden Menschen nicht mehr helfen kann, dann sorgt sie im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck für kleine Wunder. Seit knapp zwei Jahren besucht Christina Strasser mit ihrem Mini-Malteser Maya die Patienten auf der Palliativstation.

Maya ist ein kleiner Engel auf vier Pfoten. 		      Foto: gespag
Maya ist ein kleiner Engel auf vier Pfoten. Foto: gespag

„Das Ziel der Palliativmedizin ist es, unheilbar Kranken möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten. Die kleine Maya unterstützt uns dabei oft auf wundersame Weise“, freut sich Oberarzt Franz Reiner, Leiter der Abteilung für Palliativmedizin, über die regelmäßigen Visiten der treuherzig blickenden Hundedame.

Einmal wöchentlich kommt Christina Strasser mit ihrem ausgebildeten Therapiehund auf die Station und kann über viele schöne und bewegende Momente berichten: „Ich merke, wie sich die Patienten freuen, wenn wir für kurze Zeit ins Zimmer kommen. Manche versuchen, sich trotz Schmerzen aufzusetzen oder beginnen plötzlich mit Maya zu sprechen, was sie sonst in ihrer Zurückgezogenheit kaum tun. Sie erzählen Maya dann ihre persönliche Geschichte und finden in dem kleinen Kuscheltier eine ruhige Zuhörerin.“ Maya fühlt dabei auch instinktiv, was den Patienten gut tut. Sie spürt, wo sie Schmerzen haben und legt sich behutsam auf diese Stellen. Viele sagen, dass der Hund eine besondere Wärme ausstrahlt und sie durch den Kontakt eine Besserung spüren. Auch Krämpfe in den Armen oder Beinen lösen sich manchmal auf, wenn sich der dreieinhalb Kilo leichte Hund ankuschelt. Strasser, die einen Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerberatung absolviert hat, macht ihre Besuche ehrenamtlich, manchmal nur für den Lohn eines stummen Lächelns. „Auch wenn es einigen Patienten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung nicht mehr möglich ist zu kommunizieren, wenn Maya in ihren Armen liegt, muss man ihnen nur ins Gesicht sehen. Ihre Mundwinkel bewegen sich nach oben und ihre Augen beginnen zu funkeln. Das ist für mich der schönste Moment, wenn wir diesen Menschen nur durch unsere bloße Anwesenheit eine Freude machen können.“

Feinfühliger Begleiter

Maya tröstet aber nicht nur die Patienten: Sie ist in dieser schwierigen Situation auch den Angehörigen eine Stütze und lässt sie einen kurzen gemeinsamen Augenblick der Freude genießen. Strasser merkt dabei immer wieder, wie feinfühlig ihr kleiner Begleiter ist: „Wir haben erst vor kurzem eine Dame auf der Palliativstation besucht. Es war wie immer, aber als es Zeit zum Gehen war, hat sich Maya an die Patientin gekuschelt und wollte das Zimmer nicht mehr verlassen. Maya hat gespürt, dass die Patientin nicht mehr lange zu leben hatte, kurze Zeit später ist sie verstorben“, erinnert sie sich an diesen bewegenden Moment.

Um den im Krankenhaus geltenden strengen hygienischen Anforderungen gerecht zu werden, wird der Hund selbstverständlich regelmäßig tierärztlich kontrolliert.


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