Regauer Lauben: Urgestein Gabi Reither verabschiedet sich in den Ruhestand
REGAU. Gabi Reither verabschiedet sich Ende Juni in den Ruhestand. Sie hat vor fast 20 Jahren das Seniorenzentrum konzipiert und leitet es seither mit Herz und Seele.
Das Seniorenzentrum Regauer Lauben ist ein Gewinn für die Gemeinde Regau, denn dieser Treffpunkt für ältere Menschen bietet ein vielfältiges Programm: Betreubares Wohnen ist hier ebenso Teil des Konzepts wie Sitztanz, Seniorenfrühstück, Bewegungsangebote, Spielenachmittage, Ausflüge und vieles andere.
Langsame Öffnung nach Lockdown
Die Corona-Pandemie hat selbstverständlich auch auf das Programm der Regauer Lauben Einfluss. Erst langsam öffnen sich die Pforten des Zentrums wieder. Gabi Reither und Petra Haas haben in der gesamten Zeit der Pandemie immer wieder neue Angebote gesetzt, so dass den Senioren stets eine Anlaufstelle geboten wurde.
Alter – ein Geschenk und eine eigene Lebensphase
Das Leben verändert sich immer wieder, auch das Altwerden ist eine eigene Lebensphase. Die Familienstrukturen ordnen sich neu und damit auch die Rolle der älteren Menschen in Familie und Gesellschaft. Jüngere Menschen assoziieren mit dem Alter oftmals Gebrechlichkeit und Einsamkeit. Der Wind der Leistungsgesellschaft weht auch den Älteren ins Gesicht. Sie werden manchmal eher als Last denn als Stütze wahrgenommen. Somit ist die Außenwahrnehmung älterer Menschen oftmals nicht so positiv, wie sie sein sollte. Natürlich schlägt sich das auf das eigene Empfinden durch. Wie viel bin ich als „alter Mensch“ noch wert, fragen sich viele. Gabi Reither dazu: „Altwerden ist ein Geschenk! Auf dem Weg dahin sammeln wir sehr viele wertvolle Erfahrungen, wir werden in vielem gelassener, können unsere Energie für andere einsetzen und das Leben ohne Leistungsdruck genießen.“
Treffpunkt der Geselligkeit
Als Gabi Reither sich mit diesen Erkenntnissen auseinandergesetzt hat, hat sie sich vor nunmehr 20 Jahren entschieden, ein Seniorenzentrum aufzubauen, in dem erlebbar wird, dass das Alter nicht nur eine herausfordernde, sondern auch eine ganz besonders wertvolle Lebensphase ist. So entstand ein Treffpunkt der Geselligkeit, mit attraktiven Angeboten, für körperliche und geistige Mobilisation und zur Unterstützung für pflegende Angehörige. Möglich werden konnte dies mit der unkomplizierten Unterstützung der Gemeinde Regau und dem Roten Kreuz. Und vor allem mit dem persönlichen Engagement von mittlerweile fast 40 ehrenamtlichen Helfern. Nach ihren persönlichen Highlights gefragt, kann Reither vieles aufzählen: „Die vielen Ehrenamtlichen, die teilweise ebenso lange dabei sind wie ich, die Freude, die wir alle in unserer Tätigkeit erleben, weil dies eine so sinnvolle Tätigkeit ist, die große Akzeptanz der Bevölkerung und die vielen Gäste und Besucher – das alles gibt so viel Energie zurück, dass einem zwangsläufig nie die Ideen ausgehen.“
Lebensfreude bewahren
Voll Freude blickt sie auf das Werk zurück, das sie in den letzten Jahren gemeinsam mit vielen anderen aufgebaut hat und wünscht sich, dass die Senioren auch in dieser Situation Lebensmut und –freude bewahren und sich „ihr“ Seniorenzentrum mit den geplanten Lockerungen wieder stürmisch zurückerobern. „Ich gehe mit einem riesengroßen Gefühl der Dankbarkeit für die vielen berührenden Begegnungen, für das Vertrauen, mit dem die Menschen ihre Sorgen und ihre Freude mit mir geteilt haben. Das hat mein eigenes Leben bereichert und schenkt mir wertvolle Anregungen für den eigenen Ruhestand“, zeigt sich Gabi Reither dankbar.
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