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Zelte für Flüchtlinge: "Menschenunwürdige und nicht nachvollziehbare Lösung"

Online Redaktion, 14.10.2022 19:17

ST. GEORGEN. Nach der Landesflüchtlingsreferentenkonferenz am Donnerstag gab Innenminister Gerhard Karner bekannt, dass Zelte zur Unterbringung der ankommenden Migrationsmassen angedacht werden. Einen Tag später, am heutigen Freitag, 14. Oktober, dürfte es schon so weit sein. In der Attergaugemeinde sollen zur bestehenden Erstaufnahmestelle zehn weitere Zelte aufgestellt werden.

 (Foto: Ajdin Kamber - stock.adobe.com)
(Foto: Ajdin Kamber - stock.adobe.com)

Der Bürgermeister der Marktgemeinde St. Georgen im Attergau, Ferdinand Aigner, sei am heutigen Freitag, 14. Oktober, kurz nach Mittag vom Bundesministerium für Inneres davon in Kenntnis gesetzt worden, dass im EAST West (Erstaufnahmestelle Thalham) zusätzlich zur bestehenden Erstaufnahmestelle zehn weitere Zelte aufgestellt werden, um darin Flüchtlinge und Asylwerber unterzubringen, heißt es aus der Gemeinde. Vorgesehen sei, diese Zelte bereits morgen, 15. Oktober, aufgestellt und bezogen werden. „Eine konkrete Anzahl an Zelten bzw. eine darin unterzubringende konkrete Personenanzahl wurde nicht bekannt gegeben“, so die Gemeinde in einem Schreiben.

„Menschenunwürdige und nicht nachvollziehbare Lösung“

Für die Kommunalpolitik ist diese Maßnahme unverständlich. „Zumal – im Hinblick auf den herannahenden Winter – die Unterbringung in Zelten zu dieser Jahreszeit eine absolut menschenunwürdige und nicht nachvollziehbare Lösung darstellt.“ In der Gemeinde St. Georgen im Attergau, im Ortsteil Thalham, sind in einer Erstaufnahmestelle bereits dauerhaft bis zu 200 Flüchtlinge/Asylwerber untergebracht. Aktuell sind laut Gemeinde 150 Flüchtlinge im EAST West beherbergt. Zudem 80 ukrainische Waisenkinder und deren Aufsichts- und Lehrpersonal im ehemaligen Reha-Zentrum in Kogl, ebenfalls in de Attergaugemeinde, untergebracht und versorgt. Tips Vöcklabruck berichtete hier.

„Die Kommunalpolitiker bangen zusehends um die Sicherheit des Ortes und ihrer Bürger und werfen die – wohl berechtigte – Frage auf: Ist die Unterbringung von asylsuchenden Menschen in Zelten – in einer Gemeinde, die bereits eine Vielzahl Asylsuchender beherbergt und daher zusehends überfordert ist – tatsächlich die sinnvollste und menschenwürdigste Lösung, die Österreich zu bieten hat?“, richtet St. Georgen einen Appell an die Öffentlichkeit. Für die Lokalpolitik wäre dieses Problem kein akutes, sondern – angesichts der weltweiten Flüchtlingsströme – ein vorhersehbares und damit planbares Thema gewesen.

Am kommenden Montag, 17. Oktober, wollen Vertreter der Kommunalpolitik der Gemeinde St. Georgen weitere Maßnahmen ankündigen.


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