
VÖCKLABRUCK. 175 Jahre nach Gründung ist das Familienunternehmen Weltmarktführer bei Trennschleifmaschinen in der Stahlindustrie. Die Sparte Stahlwasserbau unterstützt beim Umstieg auf erneuerbare Wasserkraft.
Die sogenannte „Braun-Kurve“ an der Ecke Gmundenstraße zur Eternistraße erstrahlt zum Firmenjubiläum in einem neuen Design. Großflächige Bilder aus der Produktion der Braun Maschinenfabrik zeigen, was hinter dieser Mauer passiert. 1848 kaufte Isidor Karl Braun, ein Schmied aus Konstanz, das Vöcklabrucker Schloss Schöndorf. Noch heute ist es Standort der Braun Maschinenfabrik und Lebensmittelpunkt der Eigentümerfamilie.
Spezielles Fachwissen
Lennart Braun führt das Familienunternehmen in der siebten Generation. Sein Vater Martin Braun hat es zum weltweit renommierten Hersteller von Großtrennmaschinen und zu einem der Top-Player Mitteleuropas im Stahlwasserbau entwickelt. „Wir konzentrieren uns auf hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die nicht jeder anbieten kann, weil es Know-How und Experten dafür braucht, die nur wir im Haus haben“, schildert Lennart Braun. Neben Vöcklabruck gibt es Standorte in den USA und China; 80 Prozent der Produktion gehen ins Ausland.
Zwei Unternehmenssparten
Bei der Übergabe an seine Söhne Lennart und Roderich teilte Martin Braun das Unternehmen in zwei Teile. Roderich Braun leitet die Geschäfte der Braun Rückbautechnologien. Produziert werden Maschinen für den kontrollierten Rückbau von kerntechnischen Anlagen, die beispielsweise Stahlkomponenten unter Wasser zerlegen, kontaminierte Betonwände abfräsen, oder Fässer mit radioaktiven Abfällen zerlegen, damit eine korrekte Lagerung nach Stand der heutigen Technik stattfinden kann. Diese speziellen Technologien kommen weltweit zum Einsatz. Beide Unternehmen beziehen ihre gesamte Energie aus den hauseigenen Wasserkraftwerken.
Fest auf dem Werksgelände
Das 175-jährige Firmenjubiläum feierte die Braun Maschinenfabrik mit einem Fest für Mitarbeiter und Partner auf dem Werksgelände. Landeshauptmann Thomas Stelzer, Thomas Bründl Vizepräsident der Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer, der ehemalige EU-Abgeordnete Paul Rübig und Lennart Braun diskutierten im Rahmen eines Talks das Thema Digitalisierung.
Nachhaltigkeit als großes Thema
Das Unternehmen setzt derzeit alles daran, sich für junge, technologieinteressierte und innovative Mitarbeiter noch attraktiver zu machen – auch beim Thema Nachhaltigkeit. „Unsere Produkte tragen nachhaltig zur CO2 Reduktion in der Stahlindustrie bei“, erklärt Braun. „Brammenschleifer sparen im Vergleich zur herkömmlichen, umweltschädlichen Flämmtechnik nämlich enorm viel CO₂ ein“. Die Sparte Stahlwasserbau leiste außerdem einen wesentlichen Beitrag zum Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Strom aus erneuerbarer Wasserkraft.
Fachkräfte gesucht
Wie die meisten Unternehmen sucht auch die Maschinenfabrik Braun derzeit nach Fachkräften. „Viele in der Region wissen gar nicht, was wir machen und wie international unser Aufgabenbereich ist“, so Lennart Braun im Rahmen des Festaktes.