Insolvenz der Vöcklabrucker Metallgießerei eröffnet
VÖCKLABRUCKER. Am 13. Dezember 2024 wurde über das Vermögen der Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH ein Konkursverfahren am Landesgericht Wels eröffnet. Die Tochterfirma der KTM Components GmbH, die ihren Sitz in der Vöcklastraße 20 in Vöcklabruck hat, ist zahlungsunfähig.
Die Metallgießerei war spezialisiert auf die Herstellung von Gussteilen aus Leichtmetallen sowie Modell- und Kokillenbau. Erst am 1. September 2024 war das Unternehmen von der KTM Components GmbH übernommen worden. Die Umsätze verteilten sich zu gleichen Teilen auf die Muttergesellschaft KTM AG und externe Kunden.
Betroffene: Mitarbeiter und Gläubiger
Von der Insolvenz sind insgesamt 134 Mitarbeiter betroffen, darunter 103 Arbeiter, 23 Angestellte und 8 Lehrlinge. Zudem belaufen sich die Forderungen von 79 Gläubigern auf rund 3,5 Millionen Euro. Die Aktiva sind derzeit noch unklar.
Gründe für die Insolvenz
Die Insolvenz steht in direktem Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten der Muttergesellschaft KTM Components GmbH, die sich seit dem 29. November 2024 in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befindet. Ein von der KTM Components GmbH geplanter Produktionsstopp vom 15. Dezember 2024 bis zum 3. März 2025 und die damit verbundene Reduktion des Produktionsplans der Vöcklabrucker Metallgießerei um 50 Prozent führten zu massiven Umsatzeinbrüchen.
Da die Liquiditätsreserven des Unternehmens aufgebraucht waren und zugesagte Vorauszahlungen der KTM AG nicht mehr geleistet wurden, war die Geschäftsführung gezwungen, den Konkursantrag zu stellen.
Keine Sanierung geplant
Eine Sanierung des Unternehmens wird von den Verantwortlichen ausgeschlossen. „Wir gehen davon aus, dass das schuldnerische Unternehmen nach vorheriger Prüfung durch die Masseverwaltung schnellstmöglich konkursgerichtlich geschlossen und das noch vorhandene Vermögen bestmöglich verwertet wird“, erklärte Alexander Meinschad vom Kreditschutzverband KSV1870.
Die Verwertung des noch vorhandenen Vermögens steht nun im Fokus des Insolvenzverfahrens. Für die Region Vöcklabruck bedeutet dies den Verlust eines traditionsreichen Unternehmens und zahlreicher Arbeitsplätze.
Zur Masseverwalterin wurde die Insolvenz-Treuhand GmbH - vertreten durch Christoph Doppelbauer, Rechtsanwalt in 4600 Wels - bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung finden am 13.3.2025 am Landesgericht Wels statt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden