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Landwirtschaftskammerpräsident Schmuckenschlager auf Besuch im Bezirk Waidhofen/Ybbs

Karin Novak, 08.10.2019 07:30

WAIDHOFEN/YBBS. Der Präsident der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer Johannes Schmuckenschlager war im Bezirk Waidhofen/Ybbs unterwegs, um sich über die aktuellen Themen in der Land- und Forstwirtschaft vor Ort zu informieren. Mit ihm besuchten der neu gewählte Kammerobmann WVP-Vizebgm. Mario Wührer, Kammersekretär Gottfried Losbichler, ÖVP-Landtagsabgeordneter Bgm. Anton Kasser und der Forstberater Leo Schweighofer den Betrieb „Taucherreith“ in Hollenstein/Ybbs.

Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager, Ortsbauernratsobmann Georg Schnabler, Labg. Bgm. Anton Kasser und Kammerobmann LKR Mario Wührer (v. l.) Foto: Gottfried Losbichler

Eine Abordnung der örtlichen Bauernvertretung – unter ihnen Kammerrat Anton Klapf, Gemeindebäuerin Michaela Lueger und Betriebsführer Ortsbauernratsobmann Schnabler Georg – diskutierte mit den Berufsvertretern aktuelle Anliegen.

Engerlingbekämpfung effektiv, aber zu teuer

Die Engerlinge des Mai- und Junikäfers machen den Landwirten derzeit noch unabschätzbare Probleme. Die ersten Ergebnisse von Versuchen der Bezirksbauernkammer Waidhofen/Ybbs und Landes-Landwirtschaftskammer, den Wurzelfressern über die Einbringung von Pilzgerste in die Böden Herr zu werden, zeigen positive Ergebnisse, eine flächendeckende Anwendung ist aber zu teuer und vom technischen Aufwand her zu aufwendig. Eine sehr aussichtsreiche Methode zur Bekämpfung der Engerlinge ist die maschinelle Injektion von pilzhältigem Substrat direkt in die Böden. Im Wald macht der Fichtenborkenkäfer speziell bei trockenem Wetter große Probleme, wenngleich diese noch nicht so dramatisch sind, wie beispielsweise im Waldviertel.

Beispiel Familie Schnabler aus Hollenstein

Der Betrieb der Familie Veronika und Georg Schnabler in Hollenstein/Ybbs ist ein Bergbauernbetrieb wie Hunderte andere im Ybbstal. Das Familieneinkommen kommt aus mehreren Standbeinen. Besonders zu schaffen macht derzeit die schlechte Preissituation am Holzmarkt. Rund ein Drittel des Jahreseinkommens aus der Forstwirtschaft fällt derzeit fast aus, da es bei den derzeitigen Verhältnissen keinen Sinn macht, Holz zu schlägern. 

Kein Verständnis für Verlegung der Schule

Kein Verständnis haben die Hollensteiner Bauern nach wie vor für die Verlegung des Standortes der Fachschule Unterleiten nach Hohenlehen. Eine gut aufgestellte Schule zu versetzen und in Hohenlehen entsprechende Investitionen tätigen zu müssen, macht keinen Sinn.

Faire Preise anstelle von Förderungen

Diskutiert wurden auch der aktuelle Stand betreffend die Verhandlungen zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) für die kommende Periode von 2021 bis 2027. Die Bauern würden gerne auch Förderungen und Ausgleichszahlungen verzichten, wenn sie faire Preise für ihre Produkte erhielten. Diese sind im globalisierten Handel aber Wunschdenken. Gerade in benachteiligten Berggebieten werde es ohne Ausgleichszahlungen in Zukunft nicht gehen, betont Präsident Schmuckenschlager. Um auch für die kommende GAP-Periode angemessene Zahlungen für unsere bäuerlichen Betriebe aus zu verhandeln, wird sich die Bauernvertretung besonders bemühen.


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