Sarmingbach bekommt harte und unzeitgemäße Renaturierung
WALDHAUSEN. Der geplante Hochwasserschutz beim Sarmingbach sorgt zurzeit für Unruhe in der Gemeinde Waldhausen.
Werner Gamerith hat mit seinen Büchern über Naturgärten einen Trend gesetzt. Kritik äußert er nun in der Räumung des Sarmingbaches in seiner Heimatgemeinde: „Der aktuelle Kahlschlag der wenigen Gehölze entlang der regulierten Ortspassage des Sarmingbachs in Waldhausen ist keine überzogene Gewässerpflege, sondern erst der Anfang einer Ausräumung. Dadurch soll das 1968 einförmig begradigte Bachbett wieder in genau diesen Zustand von vor 50 Jahren zurückversetzt werden.“ Die zaghaften Strukturen, die sich die Natur durch Anlandungen innerhalb des gepflasterten Kanals zurückgeholt hat, sollen ab Mitte März ausgebaggert werden. Bei Gemeindebürgern regt sich Unmut über eine solche ökologisch wie ästhetisch brutale Behandlung ihres Baches. Das Vorhaben wurde wasser- und naturschutzrechtlich bewilligt. Dabei waren sich sowohl die Wildbachverbauung als Planer als auch alle beigezogenen Sachverständigen einig, dass die Wiederherstellung der harten Regulierung unzeitgemäß und keinesfalls als Dauerlösung anzusehen ist, sondern vielmehr eine Renaturierung anzustreben wäre.
Genehmigung trotz Kritik
Die Räumung wurde als kritisch bis ablehnend beurteilt. Trotzdem wurde die Genehmigung erteilt und durch den dringend nötigen Hochwasserschutz begründet. Ein Gesamtkonzept, das eine Renaturierung der harten Verbauung mit einem naturschonenden Hochwasserschutz verbinden würde, sei auf lange Sicht notwendig und beabsichtigt, kann man im Bescheid lesen, aber auch, dass naturfreundliche Alternativen nicht Gegenstand der Verhandlung waren.
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