Pichler Theologe stellt Passions- und Ostergedichte vor
PICHL. Passend zur Jahreszeit hat der Pichler Autor Stefan Schlager seinen sechsten Gedichtband „Hätte einer nicht das letzte Wort. Passions- und Ostergedichte“ herausgebracht.

Der Theologe nimmt darin die dramatischen letzten Lebenstage Jesu in den Blick. In verdichtet-poetischer Form versucht der Seelsorger der Caritas ins Wort zu bringen, was diese Passion so unverwechselbar, herausfordernd und zeitlos macht. Der Leidensweg des Nazareners, sein Kreuz: Es steht für mutigen Widerspruch, für das bedingungslose Einstehen für Menschlichkeit sowie einen bemerkenswert konstruktiven Umgang mit dem eigenen Tod. In der Passion Jesu zeigt sich letztlich ein Glaube, der nicht von der Welt wegführt, sondern befähigt, ihr – trotz allem – standzuhalten. Das Buch rückt das Ostergeschehen in den Blick. Und zwar so, dass die ungeheure Kraft dieses Ereignisses zu erahnen ist: für den eigenen Lebenszugang, gesellschaftlich-politisch wie auch hinsichtlich der Frage, was uns Menschen jenseits des Todes erwartet.
Der Band ist im Behelfsdienst und im guten Buchhandel erhältlich.
Lesenbeispiel
lamm gottes
(im blutigen spiel)
lieber sklave als herr
lieber bruder als despot
lieber lamm als löwe
wollte er sein
lieber sich einreihen
unter die zerrissenen
aug‘ in aug‘ mit all jenen
denen das fell über die ohren
gezogen wird
ganz denen zugetan
ohne ausnahme
die skrupellos
ausgenommen werden
im blutigen spiel
der mächtigen.
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