Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Wann und in welchem Zusammenhang wurde Kappern zum ersten Mal in einer Zeitung erwähnt?

Dietmar Hanner, 19.04.2018 07:21

Viele interessante Geschichten haben sich in der Vergangenheit in meiner Ortschaft Kappern abgespielt. Ich wollte wissen welche Geschichte aus Kappern es zum ersten Mal in eine Zeitung geschafft hat, und bin im Archiv einer Wiener Zeitung fündig geworden.

Blick auf Kappern
Blick auf Kappern

Den südlichen Marchtrenker Stadtteil Kappern gibt es ja schon länger. Bereits in der Jungsteinzeit sollen dort schon Menschen gehaust haben, wie Funde bereits eindrucksvoll bestätigt haben. Das war 3.500 Jahre vor Christi Geburt. Rechteckige Holzpfostenhäuser mit einem Wandgeflecht und Lehmanstrich sorgten für ein Dach über den Kopf. Die Nähe zum Wasser war eben besonders attraktiv. Nachteil war der Schotterboden, der besonders der Landwirtschaft ein hartes und karges Leben bescherte. Viehzucht war die dritte Einnahmequelle.

Wie Kappern über die letzten Jahrhunderte besiedelt war, und ob es eine dauerhafte Besiedelung seit der Römerzeit überhaupt gab, kann man nur vermuten. Erst ab dem Jahr 1823 gab es zum ersten Mal eine detaillierte Aufzeichnung über die Häuser, Felder, Straßen und Gewässer.

Doch wann wurde Kappern zum ersten Mal in einer Zeitung erwähnt? Und was war der Zusammenhang dafür? Dieser Frage wollte ich einmal nachgehen und bin im Österreichischen Beobachter vom 31. Oktober 1831 fündig geworden.

Der „Oesterreichische Beobachter“ war eine österreichische Tageszeitung, die von 1810 bis 1848 in Wien erschien. Anfangs erschien die Zeitung dreimal wöchentlich, ab 1811 werktäglich und ab März desselben Jahres täglich. Der Titel variierte zeitweise leicht zu Oesterreich“scher Beobachter oder auch Oesterreichischer Beobachter. Ihr Vorgänger bis 1809 und gleichzeitig Nachfolger ab 1848 war die ebenfalls in Wien erschienene Oesterreichische Zeitung.

1831 war das Jahr der Cholera, die sich von Indien über Russland kommend, in Mitteleuropa ausbreitete. Vor dieser Seuche ist leider auch Kappern nicht ungeschoren davongekommen. So schrieb das Blatt über eine „Weibsperson“, welche am 23. Oktober von der Cholera hinweggerafft wurde. Ebenso wurde ein erkranter Mann aus Kappern erwähnt, der sich aber bereits auf dem „Wege der entschiedenen Besserung“ befinden würde.

Zu diesem Zeitpunkt gab es alleine in Wels 34 Cholera Fälle. 22 sind daran verstorben, 11 wieder genesen, und ein Patient befand sich noch in ärztlicher Behandlung.

Für Aufsehen haben die Erkrankungen in Kappern nur deshalb gesorgt, da die Cholera im Lande schon im Abklingen war, und man durch die neuen Erkrankungen wieder eine neue Welle befürchtete. Daher dürfte es dieser Fall auch in eine Wiener Zeitung geschafft haben.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden