Smartwork bietet Jobchance nach psychischer Erkrankung
WELS. Die Unimarkt-Filiale in der Grieskirchner Straße ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Supermarkt mit einem Warenangebot von rund 6.000 Artikeln auf rund 600 Quadratmetern. Dahinter steckt aber ein Vorzeige-Projekt zur Wiedereingliederung von psychisch erkrankten Menschen.
Die Unimarkt-Filiale in der Grieskirchner Straße wird seit Juni 2015 von der Smartwork GmbH, einem Tochterunternehmen von pro mente OÖ, betrieben. Neben sechs Stamm-Mitarbeitern gibt es derzeit auch 19 sogenannte Transitmitarbeiter – Menschen, die nach einer diagnostizierten psychischen Erkrankung und damit verbundener Langzeitarbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Es sind vor allem Menschen, die an Erschöpfungsdepressionen oder an Panikattacken leiden, aber nicht an einer akuten Suchterkrankung.
Geregeltes Arbeitsleben
Im Unimarkt von Smartwork sollen sich die Menschen stabilisieren und das nötige Rüstzeug für den ersten Arbeitsmarkt (wieder-)erlangen, eine geregelte Tagesstruktur, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit trainieren. Sie arbeiten an der Kasse, in der Regalbetreuung, in der Feinkost oder in der Zubereitung der Speisen für die Cateringaufträge. Parallel dazu werden sie psychosozial begleitet und betreut.
Vor dem Einstieg in die Filiale absolvieren die Tansitmitarbeiter ein achtwöchiges Arbeitstraining, das der gesundheitlichen Stabilisierung dient und von Trainern am Standort Linz begleitet wird. Im Rahmen dieser acht Wochen werden in einem dreiwöchigen Praktikum der Einsatzbereich und das Stundenausmaß für den Einstieg festgelegt.
Ziel nach einem Jahr ist die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt.
Zirka 30 Personen haben das Projekt seit 2015 schon durchlaufen, rund 40 Prozent haben danach eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt gefunden, im Unimarkt oder in verschiedenen anderen Betrieben im Handel, im Lager oder in der Reinigung.
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