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Symptome für Herzinfarkt und Schlaganfall unbedingt ernst nehmen

Gerald Nowak, 15.04.2020 09:00

WELS. Die Zahl an Herzinfarktpatienten in Oberösterreich ist im März 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund die Hälfte die zurückgegangen und bei Schlaganfällen sind es im Klinikum um rund ein Fünftel. Raffi Topakian, Leiter der Abteilung für Neurologie am Klinikum Wels-Grieskirchen, rät die Symptime unbedingt ernst zu nehmen.

Raffi Topakian; „Vor allem Patienten mit leichten Symptomen, wie Schwindel und Sehstörungen, kontaktieren aktuell seltener den Arzt“, Foto: Klinikum/Fleischmann

 “Vor allem Patienten mit leichten Symptomen, wie Schwindel und Sehstörungen, kontaktieren aktuell seltener den Arzt“, weist der Schlaganfallexperte hin. „Gerade Betroffene mit vorübergehenden Beschwerden und kleinerem Schlaganfall laufen bei unzureichender Abklärung Gefahr, in nächster Zeit ein weiteres Ereignis zu erleiden – dann aufgrund der Schwere oft mit einer bleibenden Behinderung.“ Deshalb ist es wichtig, bei Anzeichen eines Schlaganfalls (beispielsweise Mundwinkel hängt nach unten, undeutliche Sprache, Botschaften werden nicht verstanden)  ohne zeitliche Verzögerung die Rettung zu verständigen.

Zeit ist Muskel

Topakian erklärt: „Beim Herzinfarkt heißt es Zeit ist Muskel, beim Schlaganfall analog Zeit ist Hirn.“ Ronald Binder, Kardiologie-Primar am Klinikum Wels-Grieskirchen ergänzt: „Die coronabedingte Anordnung daheim zu bleiben, sowie die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus halten Betroffene und ihre Angehörigen möglicherweise davon ab, bei Symptomen einen Arzt aufzusuchen oder die Rettung zu rufen.“ Doch je mehr Zeit bis zur Therapie verstreicht, desto mehr Gewebe des Herzmuskels wird zerstört und umso höher ist auch hier die Wahrscheinlichkeit für Folgeschäden.

Ressourcen sind vorhanden

Auch wenn derzeit das Klinikum planbare Leistungen reduziert hat, werden ausreichend Kapazitäten frei gehalten, um für Akut- und Notfallpatienten gerüstet zu sein. „Herzinfarkt- und Schlaganfall-Patienten werden jederzeit am Klinikum versorgt. Unter den coronabedingten Schutzmaßnahmen ist die Therapie von Notfallpatienten ungebrochen sichergestellt“, heißt es seitens der Klinik-Leitung.


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skipper
skipper
14.05.2020 22:02

Ursachen finden und Symptome bekämpfen

Wenn man nicht direkt zum Arzt gehen will, würde ich bei derartigen Symptomen auf alle Fälle dazu raten den Hausarzt anzurufen und sich über das weitere Vorgehen beraten zu lassen. Mein Vater hatte in letzter Zeit mit Schwindelattacken zu kämpfen und war beim Arzt. Bei ihm konnte durch Diagnostik herausgefunden werden, dass es ein psychogener Schwindel ist. Er macht bei der Behandlung gute Erfahrungen mit Vertigoheel. Und wir alle sind froh zu wissen, was los ist und dass es nichts wirklich Ernstes ist.