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Schon 1.700 Lehrveranstaltungen fanden an FH Wels online statt

Mag. Ingrid Oberndorfer, 15.04.2020 15:02

WELS. Am Campus Wels herrscht zurzeit absolute Ruhe aufgrund der Einschränkungen durch die Coronakrise. Der Lehrbetrieb wurde zur Gänze auf Onlinemodus umgestellt. Rund 1700 Lehrveranstaltungen und rund 35 Prüfungen wurden in den letzten drei Wochen mithilfe von E-Learning-Tools abgehalten. 

FH-Professor Dr. Sophie Messerklinger hält ihren Unterricht ab.     Foto: FH OÖ
  1 / 3   FH-Professor Dr. Sophie Messerklinger hält ihren Unterricht ab. Foto: FH OÖ

Trotz des raschen Umstiegs auf E-Learning trifft es die technische Fakultät sehr hart, „da viele unserer Lehrkonzepte auf eine praktische Anwendung des theoretischen Wissens in Form von Laborübungen aufbauen. Wo immer es möglich und didaktisch sinnvoll ist, wurde natürlich auf alternative Lehr- und Lernformen umgestellt“, berichtet Dekan Michael Rabl. Die Studierenden sind mit dem schnellen Umstieg sehr zufrieden und zogen auf eigene Initiative zum Teil sogar Lehrveranstaltungen in die Osterwoche vor. Was ihnen aber fehlt, sind die sozialen Kontakte mit ihren Kommilitonen.

Plötzlich alles anders

Innerhalb von nur wenigen Tagen musste sich die gesamte FH Oberösterreich und damit auch die technische Fakultät in Wels auf reines Distance Learning umstellen. „Uns kommt jetzt zu Gute, dass wir in den letzten Jahren bereits verstärkt E-Learning-Elemente in unser didaktisches Konzept eingebaut haben. Dadurch und mit Hilfe der Unterstützung aller unserer Professoren und Lektoren ist uns der Start in die E-Learning-Phase sehr gut gelungen“, berichtet Rabl. 

Studierende legten Online-Lehrveranstaltungen in Osterwoche

Von Studienstillstand ist auch beim Studiengang Automatisierungstechnik nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: „Unsere Studierenden stellen dem Online-Unterricht der Professoren ein hervorragendes Zeugnis aus. Sie haben selbstinitiativ sogar ihre Osterferien geopfert und mit Online-Lehrveranstaltungen aufgefüllt. Damit schaffen sie zukünftigen Freiraum für Präsenzlehrveranstaltungen und Prüfungen“, berichtet Elektrotechnik-Fachbereichsleiter Franz Auinger. 

Herausforderung für Firmenprojekte

Während dies bei Lehrveranstaltungen, wo konzeptionelle Wissensvermittlung im Vordergrund steht, vergleichsweise einfach umsetzbar ist, so sind die Praxislehrveranstaltungen mit Firmenkooperationen eine doch größere Herausforderung. „Praxislehrveranstaltungen erfordern einen sehr engen Kontakt zwischen Studierenden, Professoren und den Firmenpartnern, was zu teils sehr herausfordernden Aufgaben mutiert. Auch für uns als Betreuer ist das Coaching der Studierendengruppen in vielen Projektphasen sehr intensiv“, so Innovations- und Produktmanagement-Professor Alexander Brendel-Schauberger. „Umso erfreulicher ist, wie professionell und rasch sich die Studierenden auf diese neue Situation eingestellt haben und trotz räumlicher Trennung voller Elan an Ihren Projekten arbeiten“.

In Kooperation mit der KEBA betreut Brendel-Schauberger aktuell eine Marktforschungs-Übung, die vom Kick Off über die Erhebung und Auswertung bis hin zur Ergebnispräsentation völlig digital ablaufen wird.

Ingenieurtiefbau: Prüfung planmäßig

Ein weiteres Best Practice-Beispiel liefert die Bauverfahrenstechnik-Professorin Sophie Messerklinger: „Wir haben alle Lehrveranstaltungen gemäß regulärem Terminplan online abgehalten. Die Studierenden sind anwesend und ich teile den Bildschirm, um gemeinsam die Präsentation und andere Unterlagen zu besprechen. Im Anschluss werden die dazugehörigen Übungsunterlagen verteilt und gemeinsam durchbesprochen. Einzelne Beispiele werden gemeinsam gerechnet. Die restlichen Beispiele werden als Hausübung gelöst und auf unsere E-Learning-Plattform hochgeladen. Die Prüfung wird planmäßig am 24. April erfolgen.“

Hohe Zufriedenheit bei Studierenden

Auch auf Studierendenseite ist die Zufriedenheit mit dem neuen Modus groß. Thomas Achleitner, Studierender im Studiengang „Innovations- und Produktmanagement“ meint dazu etwa: „Ich war erstaunt wie schnell die Implementierung von Distance Learning an der FH OÖ in Wels funktionierte. Da wir im vierten Semester keine Labors absolvieren müssen, macht es für mich fast keinen Unterschied und die Qualität des Studiums leidet nicht darunter. Oft ist es sogar vorteilhaft, da man sich die Zeit jetzt wirklich selbst einteilen und aufgezeichnete Vorlesungen zur Vorbereitung auf eine Klausur noch einmal ansehen kann.“

Krise erfordert Selbstorganisation

Das bestätigt auch seine Studienkollegin Magdalena Winkler. „Meine Studienkollegen und ich haben uns mittlerweile neu organisiert und helfen uns bei Fragen so gut es geht auch online weiter. Wir lernen uns durch die Krise mit Sicherheit besser selbst zu organisieren und vieles darüber, wie man Informationen online austauscht. Das hilft im späteren Berufsleben.“

Soziale Kontakte fehlen

„Der persönliche Kontakt fehlt natürlich sehr. Und obwohl die Vorlesungen online sind und sich alle wahnsinnig bemühen, ist es natürlich trotzdem nicht dasselbe, wie wenn wir uns am Campus treffen. Aber wir werden uns alle weiter darauf einstellen und das Beste aus der Situation machen“, so Winkler weiter.


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