
SIPBACHZELL. Wie wird das Wetter? Für Gernot Schieder aus Leombach ist diese Frage ganz besonders faszinierend. Er ist Hobby-Meteorologe und betreibt seine eigene Wetterstation im Garten.
Seit Gernot Schieder als Kind in Wels ein Hagelunwetter erlebt hat ist er von den Naturgewalten fasziniert und hat begonnen sich damit zu beschäftigen. Als er mit seiner Lebensgefährtin in sein Haus nach Sipbachzell zog, konnte er sich den Traum von einer eigenen Wetterstation erfüllen. Seit sechs Jahren zeichnet der gelernte Elektrotechniker die regionalen Wetterdaten nun schon auf.
Eigene Wetterstation
Gekauft hat er sich eine Wetterstation der Marke Davis, ein amerikanisches Produkt, das beste was es für Hobby-Meteorologen auf dem Markt gibt, wie der 39-Jährige erzählt. Temperatur, Luftdruck, Niederschlag und mehr werden erfasst und per Funk an die EDV-Anlage im Haus übertragen. Am Dach werden zusätzlich Wind oder UV-Strahlung erhoben, auch eine Webcam hat Gernot Schieder installiert. Auf seiner Homepage www.wetter-leombach.at werden diese Daten ausgespielt (alle fünf Minuten vollautomatisch) und jedem zugänglich gemacht. Erfasst werden auch die Daten von einer Wetterstation beim Vater in Buchkirchen und bei einem Freund in Gunskirchen. Eine vierte Wetterstation in Stadl-Paura wird bald dazukommen.
Zahlreiche Fans
Zusätzlich erstellt Schieder umfangreiche Statistiken, die er auch auf seiner Homepage zur Verfügung stellt. Vor vier Jahren hat er auch begonnen Wettervorhersagen zu tätigen, da hatte er sich schon so in die Materie eingearbeitet, dass er sich das zutraute. Seine regelmäßigen Vorhersagen und Wetterwarnungen, die er in den sozialen Medien veröffentlicht, verfolgen mehrere Tausend Menschen in der Region in und um Wels.
Faszination Naturgewalten
„Ich beobachte das Wetter das ganze Jahr, schaue mir Großwetterlagen im Internet an“, erzählt der vierfache Vater. Was andere ärgern kann, findet er ganz besonders spannend – wenn das Wetter unbeständig ist. „Wenn es lange schön ist, dann ist es etwas langweilig für mich.“ Natürlich wünscht er niemandem Unwetterschäden, aber er findet es besonders spannend wenn große Kräfte frei werden und sich Naturgewalten abspielen.Sein Wissen über die Wetterphänomene hat er sich im Selbststudium angeeignet. Auch durch die Mitgliedschaft in Vereinen und den Austausch mit anderen hat er viel gelernt, auch wenn es von diesen Gleichgesinnten nicht allzu viele gibt.
Wetter 2020
Und was gibt es heuer über das Wetter zu sagen? „Bis jetzt hatten wir von den Durchschnittswerten eigentlich einen normalen Sommer, so wie wir ihn hatten bevor es in den letzten Jahren solche Hitzewellen gab“, hat Schieder in seinen Daten gemerkt. In den letzten Jahren bildete sich oft ein beständiges Azorenhoch, das brachte uns sehr hohe Temperaturen. Heuer war das nur tageweise der Fall. „Aber das könnte im August noch kommen“, schätzt der Sipbachzeller Wetterfrosch.Aber das Wetter macht sowieso was es will, fasst der Hobby-Meteorologe das ewige Dilemma zusammen: „Das Wetter hat ein Eigenleben und oft kommt es ganz anders als man es vorhergesagt hat und man weiß dann nicht genau wieso das so war.“
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