Initiative Freiraum will nicht kampflos aufgeben

Gerald Nowak Tips Redaktion Gerald Nowak, 09.10.2020 10:10 Uhr

WELS. Es geht um rund 17.000 Euro Jahresmiete für die Räumlichkeiten im Objekt Altstadt 8.  Hier residiert seit fünf Jahren der Verein Freiraum. Engagierte Bürger können hier kostenlos Aktivitäten setzen. Die Palette reicht von Deutschkursen für Migranten, Diskussionsrunden bis hin zu Kochen oder Singen. Jetzt hat die Stadt den Vertrag mit dem Vermieter gekündigt und die Wogen gehen hoch.

 

Obfrau Stellvertreter Ralf Drack erzählt bei einer Pressekonferenz. Anfang September gab es ein Gespräch bei Bürgermeister Andreas Rabl (FP). Dort habe er mitgeteilt, dass der Vertrag gekündigt wird. Es gibt zwei stadteigene Objekte, dort kann der Verein einziehen. „Wir haben uns Bedenkzeit erbeten und uns die Objekte angesehen“. Das ehemalige Jugendzentrum D22 im hinteren Teil des Alten Schlachthofes sei zu baufällig. Im Marktamt  in einer 70 Quadratmeter Wohnung wäre eine Nutzung möglich: „Wir hätten uns das vorstellen können. Wir wollten aber die Nutzer noch befragen. Das haben wir dem Bürgermeister auch am 17. September mitgeteilt. Es gab keine Antwort. Das Nutzertreffen war für den 1. Oktober angesetzt“, meint Drack.

Doch vor dem Treffen gab es die Kündigung durch den Bürgermeister. Beim Nutzertreffen stellte sich heraus, dass viele lieber in der Altstadt 8 bleiben wollen und dafür kämpfen wollen. „Ich habe sogar einen Brief an den Gemeinderat geschrieben, dass ich mit den neuen Angeboten nicht einverstanden bin“, sagt Sabine Coser. Sie organisiert Pop Up Jugendtreffs. Mit dem Vermieter konnte man sich auf eine Verlängerung der Kündigungsfrist einigen. Jetzt sucht man Unterstützer, die dem Verein helfen ,das Geld aufzubringen.

In der Zwischenzeit meldete sich auch die Stadt. Peter Lars Herhacker, früher Moderator beim Philosophischen Café im Freiraum, will die von der Stadt angebotenen Räumlichkeiten nutzen. Unter dem Titel „Freiräume für Wels“ will man auftreten. Im Gespräch mit Tips erklärt Bürgermeister Andreas Rabl (FP) seine Vorgehensweise: „In Zeiten wie diesen, muss die Stadt sparen. Wir haben freie Objekte, die genutzt werden können“.

Gemeinderat entscheidet

Am 19. Oktober tagt wieder der Welser Gemeinderat. Dort wird es einen Antrag geben, dass die Stadt die Miete weiter übernimmt. Die Welser SPÖ sieht den Verein überrumpelt und kündigt Unterstützung an, ebenso andere Parteien. Konsens kann nicht passieren, wenn man den FreiRaum dermaßen unter Druck setzt“, sagt SP-Spitzenkandidatin Petra Wimmer. „Die Stadt Wels hat ein Budget von über 220 Millionen Euro und diskutiert über jährliche Kosten von 16.500 Euro“, schüttelt VP-Fraktionsobmann Markus Wiesinger über den Bürgermeister den Kopf. Die Grünen meinen in die gleiche Richtung: „alles, was er nicht völlig kontrollieren kann, will er kaputt machen“. Der Angesprochene kündigt an, sich einer Mehrheit zu beugen am 19. Oktober.

Unterschriftenlisten und mehr

Der Verein Freiraum setzt auf die öffentliche Meinung und macht mit Unterschriftenlisten und Postings auf die sozialen Medien aufmerksam. Ideal wäre es für sie Sponsoren zu finden, die die Miete übernehmen.

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