
WELS. Das öffentliche Leben wird wieder zurückgefahren. Die Welser Weihnachtswelt ist endgültig abgesagt und weitere Maßnahmen werden gesetzt. Die Gesundheit der Menschen bleibt die oberste Priorität, heißt es aus dem Krisenstab der Stadt.
Ein paar Zahlen: Mit Stand Montag, 16. November, 8 Uhr sind im Klinikum Wels-Grieskirchen insgesamt 140 Menschen wegen Covid-19 hospitalisiert. 16 werden auf der Intensivstation behandelt. Seit Beginn der Corona-Pandemie im heurigen Frühjahr wurden insgesamt 1.794 Personen positiv in Wels getestet. Alle in Wels positiv getesteten Bürger und Kontaktpersonen der Kategorie I werden zeitnah mündlich abgesondert und befinden sich somit in Quarantäne. „Bei einer Überprüfung am Wochenende waren von den 150 Menschen, die überprüft wurden, nur zwei nicht zuhause“, sagt die SP-Vizebürgermeisterin Silvia Huber.
Beim Contact Tracing stoße man an die Grenzen, aber es ist noch bewältigbar. Rund 40 Personen sind mit diesen Agenden sieben Tage die Woche beschäftigt. Der Pool an Mitarbeitern liegt bei rund 50. „Wir schaffen es, zeitnah binnen 24 Stunden die betreffenden Personen mündlich zu informieren“, erklärt Magistratsdirektor Peter Franzmayr. Dieses Telefonat gilt auch als mündlicher Bescheid und damit steht der Betroffene unter Quarantäne: „Die schriftliche Verständigung kann dann länger dauern. Da hinken wir – wie alle Bezirkshauptmannschaften – hinterher“, meint FP-Bürgermeister Andreas Rabl. Es wird auch gebeten, bei allgemeinen Fragen rund um Quarantäne und so weiter die Webseiten von Stadt, Land oder des Bundes zu konsultieren. „Es gibt auch bei uns nicht unendlich Telefonkapazitäten und es bindet Kräfte“, hofft Franzmayr auf die Einsicht der Bevölkerung. Grundsätzlich sei das Contact Tracing eine sehr komplexe Angelegenheit, das sich durch einen „Rattenschweif an Verordnungen, Verfügungen und Fragen einfach in die Länge zieht“, so der Tenor. Jeder gibt sein Bestes und es gibt auch viele positive Beispiele aus der Bevölkerung, wo positiv Getestete gleich selbst die Angehörigen und Freunde informieren. Eine Nachverfolgung von Clusterbildungen wie noch vor ein paar Wochen sei aber derzeit nicht mehr möglich, so Franzmayr.
Allgemeine Infos
Die Gebührenzone wird mit Dienstag, 17. November, außer Kraft gesetzt. Es gilt die Kurzparkzonen-Verordnung. Das heißt Parkscheibe stellen.
Alle städtischen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen (zwölf Kindergärten, vier Krabbelstuben und fünf Schülerhorte) bleiben bei gleichbleibendem Personalstand geöffnet. Entsprechend der Bundesvorgaben ist auch an den städtischen Welser Pflichtschulen (zehn Volksschulen, sechs Mittelschulen, Integratives Schulzentrum und Polytechnische Schule) der Unterricht eingestellt. Für alle Schüler, die eine Betreuung benötigen, ist diese sichergestellt.
In den Amtsgebäuden der Stadt ist nur mehr von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr Parteienverkehr. Verhandlungen, Besprechungen mit Bürgern und Parteienverkehr mit persönlicher Anwesenheit werden grundsätzlich nur nach telefonischer oder elektronischer Terminvereinbarung sowie unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsbestimmungen abgewickelt. Personen, die ohne vorherige Terminvereinbarung erscheinen, werden um elektronische oder telefonische Kontaktaufnahme gebeten.
Öffentliche Grünanlagen und Parks und der Stadtfriedhof sowie das Tierheim bleiben offen.
Die Sportanlage Mauth, Marienwarte und die Stadtbücherei werden geschlossen.