
EDT/GUNSKIRCHEN. Zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZ-Nebenlagers Gunskirchen fand luden die Antifa und die Gemeinden zur Gedenkfeier.
Die Gedenkfeier begann beim Denkmal der Republik an der B1, anschließend ging es im Rahmen des „Walk of Solidarity“ zum eigentlichen Ort des Außenlagers. Als Festrednern waren Schriftsteller Robert Schindel, der Präsident der jüdischen Gemeinde Budapest György Frisch, der Überlebende Daniel Chanoch und Robert Eiter (Vorstand Mauthausen Komitee Österreich) zu Gast. Das Programm gestalteten die Mittelschule und die Landesmusikschule Gunskirchen und der Singkreis Edt.
Zur Feier gekommen waren auch Willi Mernyi, Christa Bauer und Helmut Edelmayr vom Mauthausen Komitee Österreich, Gudrun Blohberger (Pädagogische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Samuel Puttinger (Landesvorsitzender des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer) und Werner Retzl (Vorsitzender der Welser Initiative gegen Faschismus)
In den Traunauen zwischen Gunskirchen und Edt befand sich im Frühjahr 1945 eines der größten Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen. Das NS-Regime hatte es seit Dezember 1944 zur Herstellung von Flugzeugteilen aus Holz errichten lassen. Zu dieser Produktion kam es nicht mehr. Vorwiegend ungarisch-jüdische Häftlinge wurden noch wenige Tage vor Kriegsende in Todesmärschen dorthin getrieben. Täglich starben dort 200 Menschen. Am 4. Mai 1945 konnte die US-Armee das Lager befreien. Rund 8.500 ausgemergelte Menschen hatten überlebt. Viele starben noch an den Folgen. Noch heuer errichtet das Mauthausen Komitee am Areal einen Lern- und Gedenkort.