„Es macht wieder Freude, in den Stall zu gehen“
HOLZHAUSEN. „Als ich überlegt habe, ob ich investiere, habe ich die Zukunft nur in der Tierwohl-Szene gesehen“, erklärt Thomas Jungreithmayer, warum in Jebenstein nun ein topmoderner Schweinestall steht, der alles für ein gutes Leben der Tiere bietet.
2015 hat Jungreithmayer den Erbhof von seinen Eltern übernommen. Einen geschlossenen Schweinebetrieb, in dem die Tiere von Geburt bis Abtransport zum Schlachthof leben. Als der Landwirt an die Kapazitätsgrenzen stößt, beginnt er 2017 mit der Planung für einen neuen Stall, in den er bis zu 500 Mastschweine auslagern will. Wichtig ist ihm dabei das Tierwohl, aber natürlich auch, dass es sich betriebswirtschaftlich rechnet. Weil er mit Vermarktungspartner Hütthaler einen Abnehmervertrag hat, traut er sich drüber und errichtet auf einem Feld außerhalb der Ortschaft einen Tierwohl-Mastschweinestall – die hochwertigste Schweinehaltung im konventionellen Bereich. Die Tiere haben doppelt so viel Platz wie vorgeschrieben, bekommen Einstreu, die Kastration erfolgt unter Narkose und die Schwänze bleiben lang. Für die Tiere gibt es drei Bewegungsbereiche: einen abgedunkelten Schlaf- und Ruhebereich mit Stroheinstreu, einen betonierten Fressbereich mit Spielzeug wie Holz oder Futterraufen und einen Kotbereich mit Plastikspalten. Die Kot- und Harntrennung erfolgt frühzeitig und in Kombination mit der Lüftung verfügt der Stall damit hinsichtlich Geruchsemissionen über das hochwertigste System.
„Irrsinnige Kuschler“
85 Prozent des Futters kommen beim 37-jährigen Landwirt von selbst bewirtschafteten Flächen. Die Fütterung erfolgt zwar automatisch, aber „die Tierbetreuung und Einstreu sind händisch. Da werden die Schweine aktiv und man kann sie sehr gut beobachten“, betont der Bauer, dass er seine Tiere gut kennt. „Sie sind auch irrsinnige Kuschler, die liegen gern beieinander“, berichtet er. Wenn ein Schwein im falschen Bereich kotet, muss das händisch entfernt werden. „Es ist schon eine Herausforderung, dass der Stall sauber bleibt. Und es ist trotzdem eine andere Tierhaltung als die, die man gewohnt war. Es ist alles noch eine Lernphase, aber es macht wieder Freude, in den Stall zu gehen“, ist Jungreithmayer glücklich über seine Investition.
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