Weltfrauentag: Opernball-Choreographin Maria Angelini-Santner im Porträt

Mag. Ingrid Oberndorfer Tips Redaktion Mag. Ingrid Oberndorfer, 07.03.2023 19:00 Uhr

WELS/SIPBACHZELL. Maria Angelini-Santner ist ein echtes Energiebündel, eine Powerfrau. Die 36-jährige Sipbachzellerin schafft es, Familie, Tanzschule, Opernball und Dancings Stars unter einen Hut zu bringen – und ist dabei auch immer noch gut gelaunt.

Seit ihrer Kindheit dreht sich bei Maria Angelini-Santner und ihrem Bruder Christoph Santner alles ums Tanzen. Als die beiden fünf und sechs Jahre alt sind, melden ihre Eltern sie für einen Tanzkurs an. „Aber jeder, der einen großen Bruder hat, weiß, das kann nicht funktionieren“, lacht Maria heute darüber. Nur dank Belohnungs-Glitzerpickerln von Mama halten die Geschwister die acht Termine durch. Es folgt ein Jahr Pause, bis ihnen ein Brief der Tanzschule Talent bescheinigt. Auch wenn Santner vermutet, dass dieses Schreiben damals wohl alle Kinder bekommen haben, fühlen sich Maria und Christoph geschmeichelt, fangen wieder an zu tanzen und hören nie wieder damit auf.

„Viele tanzen als Hobby, aber nicht so viele betreiben es als Sport“, weiß Santner, „dabei ist es ein wunderschöner, komplett unterschätzter Sport. Es ist nicht so oft, dass Frauen und Männer gemeinsam einen Sport machen können, aber beim Tanzen ist es wirklich ausgeglichen. Es funktioniert nur als Paar, als Team“, schwärmt sie.

Wiener-Walzer-Weltmeister

Weil die Tanzschule eng mit einem Tanzclub verbunden ist, tanzen die jungen Santners bald mehrmals pro Woche. „Andere gehen dreimal zum Tennis, wir haben getanzt. Das war ein richtiges Hobby“, erzählt die quirlige Sipbachzellerin. Bei ihrem ersten Turnier werden sie Fünfte von fünf; bei den Schülermeisterschaften dann schon Vierte von 20 und von da an geht es steil bergauf. Zu ihren größten Erfolgen gehören der Staatsmeistertitel im Standard-Tanz (2009) und der Sieg bei der Wiener-Walzer-WM (2011). „Wir haben im Tanzsport alles erreicht, was man mit unseren Bedingungen erreichen kann“, spielt sie auf die hohen Kosten an und ist mit ihren Turniererfolgen zufrieden. Und 2012 klopfte sowieso Dancing Stars an.

„Brutalste Kennenlern-Zeit“

„Das ist eine geniale Plattform, die der ORF hier Tänzern bietet“, ist Santner begeistert, die insgesamt fünfmal mittanzt. Bei ihrem dritten Antreten 2014 wird ihr Sänger Marco Angelini zugeteilt. Ein Wink des Schicksals, wie es scheint, denn neben einem zweiten Platz nimmt die Profi-Tänzerin auch den Mann fürs Leben mit nach Hause. „Dancing Stars ist die brutalste Kennenlern-Zeit, die man als Paar durchmachen kann“, ist sie überzeugt. „Das ist von null auf hundert, man ist plötzlich stundenlang zusammen, erlebt Höhen und Tiefen und da merkt man schnell, ob man mit jemandem kann oder nicht. Und deshalb haben wir uns gesagt: Probieren wir es auch im echten Leben miteinander.“

Im echten Leben entsteht 2015 auch die eigene Tanzschule in Wels, die anfangs vor allem Bruder Christoph führt, wenn Maria wieder fast drei Monate lang bei Dancing Stars tanzt. Nach ihrem Sieg bei der ORF-Show 2017 mit Martin Ferdiny ist aber vorerst Schluss mit Dancing Stars.

Opernball: eine große Ehre

Dafür wartet 2019 mit dem Opernball ein sehr traditionsreiches Projekt. Erstmals ist eine Tanzschule außerhalb Wiens für die Choreographie der Eröffnung zuständig. 2020 und 2022 dürfen die Geschwister aus Sipbachzell dann auch den Walzer und die Mitternachtsquadrillen ansagen. Maria Santner ist gar die erste Frau, die die magischen Worte „Alles Walzer“ aussprechen und die Quadrillen ansagen darf. „Das ist eine wahnsinnige Ehre, weil es so eine extreme Tradition ist und es hat auch irrsinnig Spaß gemacht“, freut sich die 36-Jährige.

Familie gibt Rückhalt

Dass die gelernte Gartenbaufacharbeiterin derart aufwendige und prestigeträchtige Projekte machen kann, ist auch ihrer Familie zu verdanken. Seit September 2020 ist Maria Mama der kleine Antonia. Seit Juli 2022 mit Marco Angelini verheiratet. „Ich hab eine tolle Familie, die hinter mir steht und ohne die das alles gar nicht ginge“, stellt Angelini-Santner klar. „Das Zeitmanagement ist jetzt gar nicht mehr so leicht, aber als Mutter kommen auch eine Gelassenheit und ein Humor dazu, den man vorher nicht kennt.“ Dass Eltern, Bruder Christoph mit Familie und Maria, Marco und Antonia alle unter einem Dach wohnen, gibt der Tänzerin auch viel Freiheit. „Oma und Antonia sind ein Dream-Team und auch die Schwiegereltern helfen mit“, erzählt Maria. Und natürlich ist auch der Ehemann, der mittlerweile Oberarzt ist, eine große Stütze. „Von der Kinderbetreuung her liegen unsere Arbeitszeiten recht gut. Wenn Marco vom Klinikum heimkommt, gehe ich in die Tanzschule. Marco fährt außerdem jede Woche mit zu Dancing Stars und unterstützt mich.“ Apropos Dancing Stars: Vergangene Woche fiel der Startschuss für die 15. Staffel. Bereits zum dritten Mal sitzt die Gewinnerin von 2014 nun schon in der Jury.

Viel Zeit für anderes bleibt da nicht. Hobbys außer Tanzen – Fehlanzeige. „Ich bin mit dem, was gerade läuft, sehr zufrieden, erfüllt und beschäftigt. Ich bin froh, wenn ich Tanzschule, Familie und Projekte unter einen Hut bringe. Mir wird nicht fad. Aber das ist eine Lebensphase, die kommt nie wieder und es wird auch wieder ruhiger werden“.

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