Roland Weber ist neuer Welser Feuerwehr-Kommandant

„Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“ – mit diesen Worten schloss Franz Humer seine letzte Rede als Kommandant und erntete dafür Standing Ovations von seinen Kameraden, einer Abordnung der Feuerwehr aus der Partnerstadt Straubing, dem stellvertretenden Landesfeuerwehrkommandanten Michael Hutterer, Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Gasperlmair und zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Feuerwehr.

„Bitte weiter so“

Über ein Zeitungsinserat kam Humer 1974 zur Jugendfeuerwehr und arbeitete sich in den folgenden 48 Jahren stetig nach oben. Zugskommandant, erster Stellvertreter, ab 1998 Kommandant und später sogar stellvertretender Bundesfeuerwehrkommandant. In diesen annähernd 18.000 Tagen hat Humer „fast nur Schönes erlebt und nie wirklichen Gegenwind erlebt“, ist Humer dankbar auch für die gute Zusammenarbeit mit der Politik. „Es war eine schöne Zeit auf der Kommandobrücke zu stehen, aber ich hatte auch ein tolles Team, das tagtäglich für die Welser und für die Nachbargemeinde ausgerückt ist. Und meine große Bitte wäre: Bitte weiter so – auch an die Politik“.

Ebendiese drückt dem scheidenden Kommandanten, der Branddirektor der Stadt Wels und Leiter der Dienststelle Feuerwehr und Katastrophenschutz bleiben wird, auch ihren Dank aus. „Humer hat durch seine herausragende jahrzehntelange Leistung der Feuerwehr Wels den Stempel aufgedrückt. Nicht nur die Mannschaft hat dir vertraut, sondern auch die Stadt Wels“, so Bürgermeister Andreas Rabl.

Ein Dank an Tips

Gedankt wird an diesem Abend auch seinem Stellvertreter Roland Weber, der das Verdienstzeichen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbands zweiter Stufe bekommt. Gerhard Filla erhielt die Auszeichnung Feuerwehrmann des Jahres und Tips wurde als feuerwehrfreundliches Unternehmen ausgezeichnet.

Die neue Führung

Im Zuge der Vollversammlung fand auch die Neuwahl des Kommandos statt. Weber wurde zum Kommandant, Markus Marehard zum ersten und Jörg Stadler zum zweiten Stellvertreter gewählt. Der 53-jährige Roland Weber ist seit 1991 bei der Feuerwehr Wels und beruflich als Bereitschaftsoffizier tätig. „Wir sind gut aufgestellt, vom Personal und von den Geräten her, trotzdem wird die Herausforderung der Zukunft beim Personal liegen. Wir haben laufend Initiativen, um auch Frauen und Migranten anzusprechen“, berichtet Weber. Derzeit sind 144 Kameraden für die Feuerwehr im Einsatz, drei davon sind weiblich. Beim Nachwuchs sind es schon fast 50 Prozent Mädchen. „Quereinsteigerinnen gibt es wenige, die Frauenquote müssen wir über die Jugendarbeit erhöhen und dafür bräuchte es erst eine Jugendbetreuerin“, erklärt Weber, warum da noch Luft nach oben ist. Aber die Türen stehen für alle offen. „Wir haben für jeden die passende Rolle“, zitiert Weber seinen Vorgänger und freut sich über alle Interessierten.

Brände selbst gelöscht

Genug zu tun gibt es bei der Feuerwehr Wels auf jeden Fall: 2.206 Einsätze fuhr die Wehr 2022. 142 Mal handelte es sich um „echte“ Brände, wovon 30 Prozent aber schon vor Eintreffen der Feuerwehr durch Privatpersonen gelöscht wurden. 180 Menschen hat die Feuerwehr Wels 2022 durch ihren Einsatz gerettet: Nach Bränden oder Unfällen, aus eingeschlossenen Liftanlagen oder anderen Notlagen.