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Erweiterung des Kiesabbaus in Stadl-Paura ist genehmigt

Gertrude Paltinger, BSc, 17.07.2023 19:00

STADL-PAURA. Genehmigt hat das Land die Erweiterung des Kiesabbaugebietes der Firma Welser Kieswerke. Aber eine Bürgerinitiative gegen dieses Vorhaben will noch nicht aufgeben.

Der Kiesabbau in Stadl-Paura wird seit 1965 betrieben und ist nun langfristig genehmigt. (Foto: Werner Streitfelder )

Die Firma Welser Kieswerke Treul (mit Sitz in Gunskirchen) möchte bekanntlich ihr seit rund 60 Jahren bestehendes Kies-Abbaugebiet in Stadl-Paura erweitern. 2018 wurde eine Fläche von 20 Hektar genehmigt. Im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) suchte sie um Genehmigung von weiteren rund 46 Hektar an. Diese Erweiterung würde die Abbauflächen über Jahrzehnte sichern. Das Vorhaben hat für zahlreiche Proteste von Seiten der Naturschützer gesorgt. Daraufhin hat Treul das Konzept im Vorjahr überarbeitet.

Jetzt liegt eine Entscheidung des Landes Oberösterreich vor. Das eingereichte Projekt (UVP II genannt) berücksichtigt die Interessen der Bevölkerung und der Natur genauso wie jene des Unternehmens Treul und wurde als umweltverträglich beurteilt.

Betont wird seitens des Unternehmens, dass die Fläche nicht auf einmal abgebaut wird, sondern etappenweise (jeweils durchschnittlich 1,8 Hektar). Wird ein neues Abbaufeld erschlossen, wird das zuvor abgebaute Feld sofort wieder renaturiert. Abbau und die Renaturierung werden so gestaltet, dass speziell der Gelbringfalter am Standort gefördert wird. Die von Sachverständigen und Umweltanwalt geforderten weiteren Maßnahmen werden vom Unternehmen mitgetragen.

Werksbrücke soll kommen

Nur im Falle einer Genehmigung hat Treul eine Werksbrücke über die Ager und eine Nord-Ausfahrt auf die B1 angekündigt. Denn nur dann sei dies wirtschaftlich tragbar.

„Die Erweiterung sichert nicht nur die regionale Versorgung mit Sand und Kies, sondern legt auch die wirtschaftliche Basis, um die Bevölkerung vom Werksverkehr zu entlasten. Sobald der UVP-Bescheid Rechtskraft erlangt, wird seitens der Welser Kieswerke Treul mit der Umsetzung der Ausfahrt Nord begonnen“, heißt es von Seiten der Firma Treul Welser Kieswerke. Dann wird der Hauptteil des durch das Unternehmen verursachten Verkehrs über die geplante Ausfahrt und nicht mehr durch die Ortsgebiete Stadl-Paura, Lambach und Edt führen, verspricht das Unternehmen.

Als Bauzeit für Brücke und Werksausfahrt sind fünf Jahre anberaumt.

Bürgerinitiative protestiert

Die Bürgerinitiative gegen die Erweiterung des Kiesabbaus rund um Herbert Huss hat angekündigt, gegen diesen Bescheid Beschwerde am Verwaltungsgericht zu erheben. Das Konzept sei nicht geeignet, das Überleben des streng geschützten Gelbringfalters im Abbaugebiet zu gewährleisten, heißt es. Außerdem sieht die Bürgerinitiative keine Verkehrsentlastung, weil weiterhin bis ins Jahr 2080 60 LKW pro Tag durch Stadl-Paura fahren dürften und der LKW-Verkehr an der B1 erheblich zunehmen würde.


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