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Göttliche Fügung für die medizinische Versorgung in Marchtrenk und Wels

Gerald Nowak, 06.01.2024 06:30

MARCHTRENK. Das Primärversorgungszentrum startet die nächste Ausbaustufe. Die Planungen sind voll im Laufen. Doktor Ronald Ecker spricht über die Zukunft und wie sich der Ausbau über die Marchtrenker Stadtgrenzen hinaus auch nach Wels positiv auswirkt.

Dr. Ronald Ecker bei der sportmedizinischen Betreuung. (Foto: privat)
Dr. Ronald Ecker bei der sportmedizinischen Betreuung. (Foto: privat)

Tips:Primärversorgungszentren (PVZ) sind ja in aller Munde. Marchtrenk gehört österreichweit zu den Pionieren. Wie geht es derzeit, nachdem ja in vielen Gemeinden die Allgemeinmediziner immer weniger werden?

Ecker:Uns im Primärversorgungszentrum Marchtrenk geht es relativ gut, ich bin zufrieden. Natürlich kämpfen auch wir mit den gleichen Themen wie die meisten anderen Betriebe – Hauptthema sind sicherlich personelle Engpässe. In vielen Berufsgruppen – von Assistentinnen beginnend über einige Therapeutinnen und Therapeuten bis zu den Ärzten, wir sind ständig auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern.

Tips: Kommendes Jahr wird es für das PVZ Marchtrenk wieder spannend. Der nächste Ausbau steht an, was passiert in den kommenden Monaten?

Ecker: Ja, Ausbaustufe 3 steht an. Diese Entwicklung ist für mich wirklich krass, aber wir stoßen räumlich an unsere Grenzen und es war offensichtlich eine göttliche Fügung, dass das benachbarte Grundstück frei wurde. Ausgebaut wird sowohl das Primärversorgungszentrum im Erdgeschoss als auch mein sportmedizinisches Institut beziehungsweise das medizinische Trainingszentrum im 1. Stock, außerdem möchte ich durch das Zurverfügungstellen von hochwertigen Räumlichkeiten die Zusammenarbeit mit weiteren Therapeuten und gerne auch Ärzten fördern.

Tips:Wird dieses Projekt quasi eine Operation am offenen Herzen oder wie stark wird der alltägliche Betrieb im Primärversorgungszentrum beeinträchtigt sein?

Ecker: Wir starten jetzt gerade mit den ersten Ideen, professionelle Planungen dann ab Jänner 24. Ich hoffe, dass im Frühsommer 2024 die Bagger anrollen – Bauzeit wird wohl ein Jahr sein. Nachdem die Haupt-Baustelle auf dem benachbarten Grundstück stattfinden wird, wird der Ordinationsbetrieb kaum gestört – vom Baulärm abgesehen. Eine Herausforderung wird der Verbindungsgang vom alten zum neuen Gebäude – da hoffe ich auf glorreiche Ideen der Architekten.

Tips:Generell ist das Primärversorgungszentrum der Anlaufpunkt für die Stadt, was Gesundheit und Vorsorge betrifft. Jetzt muss Marchtrenk den Gürtel enger schnallen. Gilt das auch für das PVZ?

Ecker:Gespart werden muss leider überall. Allerdings bin ich da in der glücklichen Lage, meinen beruflichen Mittelpunkt in Marchtrenk zu haben: Hier bekommt man Unterstützung, wenn man als Unternehmer innovativ ist und Projekte vorantreibt, die auch der Stadt Marchtrenk zugutekommen.

Tips: Aber kann man sagen, dass der Marchtrenker Ausbau auch den Welser – oder vielmehr den Pernauern im Osten der Stadt – zugutekommen wird?

Ecker: Ja, auf jeden Fall. Die suboptimale Versorgung der Welser Einwohner betreffend die medizinische Primärversorgung ist eines von mehreren Argumenten, wieso das PVZ Marchtrenk um eine weitere Kassenstelle ansucht. Wels Ost und Marchtrenk wachsen – räumlich – zunehmend zusammen, wir bieten gerne eine hausärztliche Betreuung an!

Tips:Wels sucht händeringend Ärzte für ein Primärversorgungszentrum. Sie waren in den Prozess involviert. Wo liegen die Hürden, dass sich für die Stadt niemand findet?

Ecker: Ich war Ende 2022 wirklich überzeugt und hab mich auch viele, viele Monate dafür eingesetzt, um zur Zusammenarbeit motivierte Jungärzte zu finden – gemeinsam mit der Stadt Wels und der Österreichischer Gesundheitskasse. Ich bin nach wie vor guter Dinge, dass das Projekt Primärversorgungszentrum Wels früher oder später gelingen wird. Bisher ist es an der mangelnden Bereitschaft von Ärzten, sich zu einem Team zu bekennen und gemeinsam das Abenteuer Primärversorgungszentrum zu starten, gescheitert. 


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