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Hoher Kuschelfaktor: Steinhauser Alpakas liefern feinste Wolle

Mag. Ingrid Oberndorfer, 23.01.2024 06:59

STEINHAUS. Einfach knuffig schauen sie aus, wenn sie da so auf der Weide stehen Miraculix, Mary Rose, Cäsar, Milli und ihre 18 Artgenossen. Genauso weich und kuschelig wie die Alpakas in Traunleiten aussehen, sind auch die Produkte, die Maria und Klaus Schierl mit der Wolle ihrer exotischen Hof-Bewohner produzieren lassen.

  1 / 4   In Steinhaus bei Theresa (l.) und Anna Schierl leben seit 2018 Alpakas. Die Wolle der genügsamen Tiere ist in Sachen Kuschelfaktor kaum zu schlagen und somit auch die Alpaka-Hauben, -Socken und -Bettdecken nicht. (Foto: Schierl)

Lange Zeit gab es am Grabnergut Schweine, aber im Zuge der Übernahme des Hofs durch die Jungen verschwanden vorübergehend die Nutztiere und der Grabner wurde zum reinen Ackerbaubetrieb im Nebenerwerb.

2018 wollte es der Zufall aber, dass doch wieder Leben in den verwaisten Stall kam. „Wir haben uns Hunde angeschaut und die Familie hatte auch Alpakas“, erzählt Maria vom ersten Kontakt mit der ursprünglich in den Anden beheimateten Kamelart. „Die Alpakas haben uns sofort interessiert und so haben wir uns informiert und 2018 mit sieben Tieren angefangen“, erinnert sich die 42-jährige Landwirtin an die Anfänge. Heute ziehen neun Hengsten und 13 Stuten über die großzügigen Weiden oder machen es sich, je nachdem wie es ihnen gefällt, im Stall gemütlich. Wobei sie die Kälte lieber mögen als die Wärme und deshalb auch im Winter viel draußen sind und nachts gerne im Freien schlafen. Ihren Tag verbringen die gemütlichen Tiere mit Fressen und Liegen. Auf dem Speiseplan stehen nur Gras und Heu, im Winter hin und wieder Kraftfutter. „Es sind sehr genügsame Tiere, weil sie ja aus den Anden kommen, wo es auch nicht viel gibt“, stellt die dreifache Mutter fest. Dazu kommt, dass Miraculix und seine Artgenossen auch sehr reinlich sind und nur auf ihrem Mistplatz ihr Geschäft verrichten. Genau beobachten müssen die Schierls ihre Herde aber natürlich trotzdem, vor allem weil Alpakas auch sehr hart im Nehmen sind und sich nicht leicht anmerken lassen, wenn ihnen etwas weh tut.

Einmal im Jahr, Ende April, Anfang Mai, werden die Tiere von einem Profi geschoren. Drei bis fünf Kilo Wolle fallen dabei pro Alpaka an. „Dann wird jede Wolle einzeln verpackt und ich sortiere sie nach Qualität“, erzählt Maria Schierl. Aus bester Qualität wird Strickwolle. Aus weniger guter werden Bettdecken, Unterbetten und Polsterfüllungen und die Wolle minderster Qualität wird zu Schuheinlagen oder Sitzunterlagen verarbeitet.

„Ich lasse nicht färben“

„Wir verschicken unsere Wolle in die Steiermark, wo sie verarbeitet wird. Meine Strickwolle bekomme ich aus Deutschland. Ich habe leider in Österreich noch keine Firma gefunden, die mir genau die Strickwolle aus meiner Wolle wieder zurückschickt“, erklärt sie. Färben lässt die Steinhauserin ihre Wolle nicht, weshalb ihre Strickwolle von naturweiß über beige, braun und schwarz reicht. Teilweise lässt Schierl aus ihrer Wolle Hauben stricken oder die Wolle walken, so dass eine ortsansässige Schneiderin daraus Walk-Overalls und Schlafsäcke für Babys näht. In Thalheim entsteht aktuell sogar eine Loden-Steppweste, die mit Wolle vom Grabnergut gefüttert ist.

Gesunder Schlaf

Besonders begeistert ist die Alpaka-Züchterin von den mit ihrer Wolle gefüllten Bettdecken. „Das ist wirklich ein super Produkt. Luftig leicht und zugleich super warm und für Allergiker gut geeignet, denn das Haar hat kein Tierfett und ist eher geruchsneutral. Alpakahaar ist selbstreinigend, verändert sich nicht und klumpt nicht, weshalb es in der Regel reicht, die Decken einfach viel nach draußen zu hängen und zu lüften“, schwärmt Schierl.

Freitags: Vielfalt im Hofladen

Im Hofladen in der Kammerbergstraße 5, der von Oktober bis Ostern freitags von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet ist, verkauft Schierl aber auch Handelsware aus Alpaka-Wolle, von gefütterten Schuhen über Westen, Socken und Handschuhe bis hin zu Seifen aus ausgekochtem Alpakahaar. Daneben gibts die beliebten hausgemachten Schnäpse, allen voran den Zirbenen und Produkte von Landwirten aus der Region – von Honig über Nudeln bis zum Kürbiskernöl.


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