WELS. Karl Odorizzi hat in der Stadt viele Spuren hinterlassen. Sei es die Zeltkirche, der Zubau beim Schloss Puchberg oder seine Meinung zu gestalterischen Themen. Der Architekt und Maler ist im 94. Lebensjahr verstorben.
Der gebürtige Niederösterreicher Karl Odorizzi war ein Universaltalent. Er studierte Architektur in Graz und ergänzte dies durch Studien der Grafik und Malerei, des Gesangs und der Dramaturgie sowie der Bühnengestaltung. 1958 eröffnete er ein Büro und blieb der Stadt treu. Aufsehen erregte der Bau der Pfarrkirche Lichtenegg. Die Zeltkirche, wie sie reihum genannt wird, erinnert an ein Pyramide und war aufgrund der Gestaltung auch des Innenraums wegweisend.
Es folgten der Zubau des Bildungshauses Puchbergs, der einen fließenden Übergang zwischen Alt und Neu manifestierte. Schulen im ganzen Land trugen die Handschrift des Architekten. Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und viele mehr entsprangen den Gedanken von Odorizzi: „Während viele Architekten dieser Zeit allein im Beton die Zukunft sahen, experimentierte Odorizzi parallel dazu mit glasfaserverstärkten Kunststoffen und wurde zum Pionier auf diesem Gebiet. Ausgehend vom Konzept der „Raum-Zeit“, die von einer notwendigen Veränderung der Räume im Laufe der Zeit ausgeht, sah Odorizzi in Kunststoffelementen maximal flexible Gestaltungsmöglichkeiten und großes Potenzial aufgrund des geringen Materialgewichts und der Möglichkeit der Vorfertigung“, schreibt das Architekturzentrum Wien in einem Nachruf.
Odorizzi beschäftigte sich in den späten Jahren intensiv wieder mit der abstrakten Malerei und stellte fleißig aus. Beschäftigung mit Kunst und Architektur war ihm immer ein Anliegen und die Möglichkeit dies an die kommende Generation weiterzugeben.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden