Pflegekräfte fehlen: Nur 66 von 128 Betten im Altenheim Laahen belegt
WELS. Immer wieder gab es anonyme Mails und Gespräche hinter vorgehaltener Hand über das Altenheim Laahen. Seit der Eröffnung 2010 gab es viele Wechsel auf der Leitungsebene aber vor allem bei den Pflegekräften. Jetzt ist ein Neustart geplant, sagt die zuständige Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger.
Die Anschuldigungen in den Mails sind gravierend. So wird von mangelnder Pflege aber auch davon berichtet, dass nicht ausgebildete Hilfskräfte Tabletten an Bewohner ausgeben: „Das stimmt nicht. Das höre ich jetzt zum ersten Mal, hält Raggl-Mühlberger fest: „Die Mitarbeiter sind hochmotiviert. Was aber stimmt, dass wir viele Wechsel bei den Pflegekräften gehabt haben. So können wir derzeit nur 66 von 128 Betten belegen“. Für das Haus der Diakonie ist das ein Glücksfall. Dort werden Böden saniert und die Bewohner bekommen so ein Ausweichquartier: „Das ändert aber nichts daran, dass wir jetzt einen Neustart machen. Es werden viele Gespräche geführt, wie die Stimmung wieder gehoben werden kann. Wir sind auf einem guten Weg“, verspricht die Referentin. Denn die vielen Wechsel auf den verschiedenen Ebenen trugen nicht zur Ruhe und Stabilität im Haus bei. Das heißt, neue Heim- und Pflegedienstleitung, die nur noch für das Haus an der Oberfeldstraße zuständig ist. Seit Beginn hat man dies von einer anderen Einrichtung mitgemacht: „Wir suchen intensiv zusätzliches Personal. Wir sind mit allen relevanten Stellen und Agenturen in Kontakt“, meint Raggl-Mühlberger.
„Zehn Jahre mit dabei“
Der Grüne Stadtrat Thomas Rammerstorfer kennt die Situation sehr gut. „Von 2010 bis 2020 habe ich im Altenheim Laahen gearbeitet. Es hat von Beginn einfach nicht ganz gepasst. Es war nicht gut, dass die Heimleitung von einem anderen Haus miterledigt wurde. Es gab wenig bis gar keine Nachbesprechungen oder Supervision. Die wechselnden Pflegeleiter, die oft auch noch andere Häuser mitbetreuten, waren auch ein Problem. Außerdem glaube ich, dass die Räumlichkeiten nicht für das Konzept ‚Hausgemeinschaften‘ passen“, so Rammerstorfer. Er wünscht den ehemaligen Kollegen alles Gute für den Neustart, der hoffentlich gelingen wird. „Was die Mitarbeitersuche anbelangt, hoffe ich auf mehr Kreativität beim Personalreferenten, als nur zu inserieren. Es gibt viele Möglichkeiten.“ Der angesprochene Referent, FP-Bürgermeister Andreas Rabl: „Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema und versuchen neue Mitarbeiter zu bekommen.“
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