Neues Leitungsteam und viele Herausforderungen am Klinikum Wels-Grieskirchen

Das Duo stelle sich bei einem Pressegespräch vor: „Ich bin angekommen. Man merkt überall die 120-jährige Geschichte des Hauses und spürt, dass der Teamgedanke in Wels und Grieskirchen überall gelebt wird, sagt Breitwieser, die nach 20 Jahren im Landesdienst im Frühjahr in die Geschäftsführung des größten Ordensspitals Österreichs und generell das fünftgrößte Klinikum in der Republik wechselte. Sie hat klare Vorstellungen: „Ich möchte nicht versprechen, was ich nicht halten kann. Wir haben viel zu bieten und sind sehr gut aufgestellt“. Trotzdem will Breitwieser nicht verhehlen, dass es viele Herausforderungen gibt. „Der Pflegemangel ist ein Thema. Stellen sind nicht besetzt, aber wir müssen noch keine Abteilungen schließen“, so die Geschäftsführerin. Man setzt auf aktive Werbung und auch auf die gute, alte Mundpropaganda, um neue Mitarbeiter in allen Bereichen zu gewinnen. In den kommenden Monaten wartet mit der IT-Umstellung eine große Herausforderung sein. Die Planungen sind intensiv und laufen auf Hochtouren. Generell will sich Breitwieser auch einsetzen, dass sich das Gesundheitssystem an die veränderten Rahmenbedingungen anpasst und transformiert. „Das muss sein, um die Qualität halten zu können“. Das betrifft Patientenversorgung, Entlassungsmanagement, aber auch die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten. Seit einigen Monaten gibt es eine neue Allgemeinmedizinische Versorgungseinheit am Standort Wels, um den Mangel an Allgemeinmedizinern in der Messestadt abzufedern.

Thomas Muhr übergibt die Ärztliche Leitung

Rund 35 Jahre war Thomas Muhr vom Turnus bis zur Ärztlichen Leitung am Klinikum tätig. „Eine der größten Stärken des Klinikums an beiden Standorten ist die gute interprofessionelle Zusammenarbeit bei kurzen Wegen – trotz unserer Größe – und ein hervorragender Teamgedanke. Das Wichtigste war mir immer, unseren Patienten eine qualitativ hochwertige Medizin bieten zu können“, resümiert Thomas Muhr. Diesen Gedanken nimmt der neue Leiter, Rainer Gattringer, gerne auf. „Spitzenmedizin bedeutet, den Patienten die besten Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können. Das erfordert, neue, erprobte wissenschaftliche Erkenntnisse kombiniert mit innovativen Technologien zu beherrschen und anzuwenden“, betont der neue Ärztliche Leiter. „In enger Zusammenarbeit mit den Primariae und Primarii unserer Institute und Abteilungen wird immer wieder evaluiert, welche Neuerungen es gibt und wie diese im Klinikum umgesetzt werden können. Gattringer ist Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie und Facharzt für Innere Medizin mit dem Zusatzfach Infektiologie und Tropenmedizin. Mit der COVID-Pandemie wurde die Bedeutung seines Fachbereichs noch mehr in den Fokus gerückt, seine Einschätzung und sein Wissen zu Infektionserkrankungen waren und sind gefragt. Wichtig ist ihm auch die Ausbildung junger Ärzte. Er macht bei Vorlesungen und Vorträge Werbung für das Klinikum, um neue Kräfte nach Wels zu holen.