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Drei neue Bürgermeister nach Stichwahl in sieben Gemeinden

Gertrude Paltinger, BSc, 11.10.2021 17:14

WELS-LAND. Die VP-Bürgermeisterinnen Gabriele Aicher (Pichl) und Regina Rieder (Buchkirchen) konnten in der Stichwahl ihr Amt nicht verteidigen. Die anderen amtierenden Bürgermeister in der Stichwahl sind wiedergewählt. In Lambach wird der VP-Kandidat Johannes Moser Bürgermeister. Tips hat mit gewählten und abgewählten Kandidaten gesprochen.

So sieht der Bezirk farbenmäßig nach den Bürgermeisterwahlen aus. (Foto: Grafik: Tips)
So sieht der Bezirk farbenmäßig nach den Bürgermeisterwahlen aus. (Foto: Grafik: Tips)

In den sieben Gemeinden in denen eine engere Wahl notwendig war, stehen die Bürgermeister fest. Es gab so manche Überraschung. In zwei Gemeinden hat die ÖVP den Bürgermeistersessel an die SPÖ verloren.

Buchkirchen

Unerwartetes Ergebnis in Buchkirchen: Regina Rieder (ÖVP), seit 12 Jahren Bürgermeisterin, muss sich doch recht klar Nikon Baumgartner (SPÖ) geschlagen geben. Der SPÖ-Kandidat wird neuer Bürgermeister in Buchkirchen. Rieder hat 42,38 Prozent (1.046 Stimmen), Baumgartner 57,62 Prozent (1.422 Stimmen). Vor 12 Jahren war die Situation umgekehrt. Damals hat sich Rieder in der Stichwahl gegen den amtierenden Bürgermeister von der SPÖ durchsetzen können. „Ich war gern Bürgermeisterin. Ich habe mein bestes gegeben für Buchkirchen, jetzt ist jemand anderer dran, sein bestes zu geben“, sagt Rieder am Tag nach der Wahl. Bewusst sieht sich auch das Positive in ihrer Abwahl. „Es hat alles seinen Sinn im Leben“, fügt sie hinzu und erklärt eine geordnete Übergabe machen zu und auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben im Ort teilnehmen zu wollen.

Vom doch recht klaren Ergebnis war auch Nikon Baumgartner überrascht, er habe sich das aber gut überlegt, wie er erklärt. Der 56-jährige Lokführer kommt aus einer Ennser Politikerfamilie, ist seit 2012 in Buchkirchen und will sich bei seinem Arbeitgeber, den ÖBB, karenzieren lassen um sein Amt Vollzeit auszuüben.

Edt

Bürgermeister Alexander Bäck (ÖVP) aus Edt ist ganz knapp mit 50,23 Prozent zum Bürgermeister gewählt. Sein Herausforderer Maximilian Tiefenthaler (SPÖ) hat 49,77 Prozent der Stimmen bekommen. Der Unterschied zwischen beiden Kandidaten beträgt gerade einmal sechs Stimmen. 653 Stimmen zu 647 Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 69,65 Prozent.

Gunskirchen

Christian Schöffmann (ÖVP) ist und bleibt Bürgermeister, das Ergebnis ist aber auch hier relativ knapp. Schöffmann hat 50,99 Prozent (1.730 Stimmen) erhalten. Sein Herausforderer Christian Renner von der SPÖ hat 49,01 Prozent (1.663 Stimmen).

Schöffmann löste vor eineinhalb Jahren Josef Sturmair ab und musste sich erstmals einer Bevölkerungswahl stellen.

Lambach

Ein knappes Rennen war es auch in Lambach. Der erste Vizebürgermeister Johannes Moser von der ÖVP ist der neue Bürgermeister. Er hat 50,70 Prozent der Stimmen (692) erhalten. 49,30 Prozent der Lambacher (673) waren für Walter Topf von der neu gegründeten „Bürgerliste für Lambach“.

Topf war bis vor einigen Monaten ein Parteikollege von Moser. „Ich bin meinem Mitbewerber dankbar für den fairen Wahlkampf“, sagt der designierte Ortschef, der morgen 49 Jahre alt wird: „Ein Wehrmutstropfen ist die geringe Wahlbeteiligung“, fügt er hinzu. Tatsächlich lag die Wahlbeteiligung bei gut 50 Prozent. In seinem Beruf als selbständiger Baumeister will und kann Moser sein Arbeitspensum deutlich reduzieren um genug Zeit für das Bürgermeisteramt zu haben.

Offenhausen

Bürgermeisterin Martina Schmuckermayer (ÖVP) konnte ihren Sessel in Offenhausen verteidigen, sie ist klar mit 68,07 Prozent gewählt. Gottfried Koger (FPÖ) kommt auf 31,93 Prozent. Somit ist Schmuckermayer in der nächsten Legislaturperiode die einzige Dame im Bürgermeisteramt im Bezirk Wels-Land. Auch sie musste sich, nach gut einem Jahr im Amt, erstmals einer Bevölkerungswahl stellen.

Pichl

Eine Überraschung gab es auch in Pichl. Der neue Bürgermeister heißt dort Franz Scheiböck von der SPÖ. Der Bezirkspolizeikommandant hat 51,28 Prozent der Stimmen bekommen. Die amtierenden Bürgermeisterin Gabriele Aicher haben 48,72 Prozent gewählt.„Ich bin schon enttäuscht, ich habe mein Herzblut in das Amt hineingesteckt und viel gearbeitet, das wurde leider nicht belohnt. Jetzt müssen wir das Ergebnis analysieren“, sagt Aicher in einer ersten Reaktion gegenüber den Tips.

Der 57-jährige Scheiböck, der als Bezirkspolizeikommandant zurück nach Vöcklabruck gehen wird, wird für sein Amt seine Dienstzeit bei der Polizei reduzieren. „Ich rede gern mit den Leuten, das werde ich auch in Zukunft tun“, sagt der designierte Ortschef.

Steinerkirchen

Bürgermeister Thomas Steinerberger (ÖVP) aus Steinerkirchen ist ebenfalls wiedergewählt. Er hat mit 64,67 Prozent deutlich gegenüber Gerhard Obermair (FPÖ) gewonnen. Der Herausforderer erhielt 35,55 Prozent der Stimmen. „Das ist ein klares Zeichen für mich. Die Bürger wollen keinen Streit, sondern Sacharbeit“, zeigt sich Steinerberger zufrieden. Zuletzt gab es in Steinerkirchen hefte Diskussionen zum Bau des neuen Gemeindezentrums.


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