Welser Fernheizkraftwerk auf dem Weg nach Kasachstan

Mag. Ingrid Oberndorfer Tips Redaktion Mag. Ingrid Oberndorfer, 24.03.2023 08:26 Uhr

WELS. Seit Mai 2022 kommt die Welser Fernwärme im Normalbetrieb ausschließlich aus nachhaltigen Quellen, in erster Linie aus der Abwärme der Abfallverwertung. Spätestens mit diesem Meilenstein für die Energiewende in Wels verlor das Fernheizkraftwerk seine Funktion als Wärmelieferant und konnte so als Gesamtes nach Kasachstan verkauft werden. Die Arbeiten am Abbau laufen seit Wochen, jetzt wurden mit den drei Schornsteinen die sichtbarsten Elemente des Kraftwerks demontiert und verfrachtet.

Für die Wels Strom ist das ein gutes Geschäft. Weil das Gaskraftwerk nicht mehr benötigt wird, hätte es auf eigene Kosten abgebaut werden müssen. „Durch den Verkauf des ganzen Kraftwerkes haben wir uns nicht nur die Kosten für den Abbau gespart, sondern sogar einen siebenstelligen Betrag für das Kraftwerk erhalten“, erklärt Wels Strom Geschäftsführer Herbert Kierner. Das Welser Gaskraftwerk diente in den letzten Jahren hauptsächlich zur Spitzenabdeckung bei der Fernwärmeerzeugung, zur Stromerzeugung konnte es nur selten wirtschaftlich eingesetzt werden. Daher haben die Turbinen für ihr Alter nur wenige Betriebsstunden gesammelt.

Reise per LKW 

Anders als andere Interessenten wollte der jetzige Käufer nicht nur die Turbine erwerben, sondern das ganze Kraftwerk. Die Herausforderung bei diesem Projekt ist, das gesamte Kraftwerk genau zu dokumentieren, es sorgfältig ohne Beschädigungen zu zerlegen und dann die sehr großen und schweren Teile auf LKWs zu verpacken. Die 70 Tonnen schweren Gasturbinen wurden bereits im Vorjahr nach Kasachstan verschickt, die drei großen Schornsteine wurden kürzlich abgebaut und verfrachtet.

Gas statt Kohle

Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde, man profitiert von eigenen Erdöl- und Erdgasvorkommen. Das Welser Gaskraftwerk ersetzt in Kasachstan ein Kohlekraftwerk das aus den Fünfzigerjahren der Sowjetunion stammt und große Mengen CO2 freisetzt. Damit leistet das Kraftwerk, in Wels aus Umweltschutzgründen nicht mehr benötigt, im 6.000 Kilometer weit entfernten Kasachstan einen Beitrag für den Klimaschutz.

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