Arbeiterkammer Wels zieht Bilanz: „Kein Betrag ist für uns zu klein“
WELS. AK-Präsident Andreas Stangl erklärt bei der Bilanz-Pressekonferenz: „Wir setzen uns für unsere Mitglieder ein. Kein Beitrag ist für uns zu klein“. In Wels waren dies 178,80 Euro. Es ging um Einlagen für Arbeitsschuhe.
Ein Mann benötigte eben diese Einlagen. Der Arbeitgeber weigerte sich diese zu bezahlen, obwohl er dazu verpflichtet wäre: „Der Fall ging vor Gericht und der Arbeitgeber musste zahlen“, erklärt AK-Bezirksstellenleiterin Margit Göbl. Den höchsten Betrag, genau 84.600 Euro, erstritten die Rechtsexperten in Wels für eine Frau, die im Krankenhaus tätig war.
Insgesamt erkämpfte die Welser Arbeiterkammer rund 11 Millionen Euro für ihre Arbeitgeber: „Die meisten arbeitsrechtlichen Fälle kommen aus der Gastronomie und Arbeitsüberlassen. Aus diesen zwei Bereichen kommen gut 25 Prozent unserer Fälle“. Hauptsächliche Gründe für Rechtshilfen und -vertretungen waren offenes Entgelt aus dem laufenden Arbeitsverhältnis, Differenzen bei der Endabrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen sowie unbegründete Entlassung. Auch die Hilfen bei Insolvenzen steigen wieder an.
In 292 Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Wels 8.301.080 Euro. Dabei ging es überwiegend um die Themen Pension und Pflegegeld.
Ein Fall ging Göbl aber besonders nahe: Eine Familie stellte für ihren autistischen Sohn einen Antrag auf Pflegegeld. Die Pensionsversicherungsanstalt lehnte diesen jedoch ab, obwohl das Kind extrem verhaltensauffällig ist und sehr viel Zeit in dessen Betreuung investiert werden muss. Der Vater suchte Hilfe bei der Arbeiterkammer, die schließlich eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht Wels einbrachte, da das Kind nicht einmal kurzfristig alleingelassen werden kann. Die Familie durfte sich letztendlich freuen, denn das Gericht folgte der Argumentation der AK. Das Urteil: Zunächst wurde für vier Monate Pflegestufe 3 gewährt und danach wurde die Pflegestufe auf 4 erhöht.
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