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WELS. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich veranstaltet auch heuer wieder in jedem Bezirk eine Diskussionsveranstaltung unter dem Motto „Kammerführung im Dialog“. Auch in der Bezirksbauernkammer Eferding Grieskirchen Wels fand ein reger Austausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Interessensvertretung zu aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Agrarpolitik statt.

BBK-Obmann Leopold Keferböck, Präsident Franz Waltenberger, Vorsitzende des Bäuerinnenbeirates Margit Ziegelbäck, Kammerdirektor Karl Dietachmair und Dienststellenleiter Thomas Jungreuthmayer freuten sich über den regen Austausch bei "Kammerführung im Dialog". (Foto: LK EF GR WE)

Nach einführenden Worten von Bezirksbauernkammerobmann Leopold Keferböck erklärte Karl Dietachmair, Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, wie die teilweise komplexen politischen Entscheidungsprozesse in der Agrar- und Interessenspolitik auf nationaler als auch auf europäischer Ebene funktionieren und welche Rolle dabei die Landwirtschaftskammer als Interessensvertretung spielt.

Um tragbare Lösungen zu finden, sind eine gute Gesprächsbasis, fachliche Argumente und letztendlich Kompromisse erforderlich, zeigte Dietachmair auf. Er verwies dabei auf das gute Netzwerk an Praktikern, repräsentiert durch die bäuerlichen Funktionäre bis auf Ortsebene, welche die Landwirtschaftskammer auszeichnen.

Über das positive Impulspaket für die Landwirtschaft und Verbesserungen beim Jagdgesetz konnte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger berichten.

Umstrittenes Thema: Vollspaltenböden

Aber auch über die zahlreichen Herausforderungen, welche die Landwirtschaft derzeit zu bewältigen hat, wurde ausführlich referiert. Die überraschend vom Verfassungsgerichtshof gekippte Übergangsfrist beim Verbot der Vollspalten in der Schweinehaltung, die damit gefährdete Eigenversorgung mit heimischen Schweinefleisch sowie die Verpflichtung zur Abdeckung von Güllegruben, sind gerade im Bezirk Wels brennende Themen.

Motiviert wurden die anwesenden Bäuerinnen und Bauern, am neuen AMA-Gütesigel für Ackerkulturen teilzunehmen, um auch hier zukünftig eine höhere Wertschöpfung erzielen zu können. Im Rahmen der Ammoniak-Reduktionsverordnung appellierte die Kammerführung auch an der bodennahen Gülleausbringung freiwillig teilzunehmen.

Eine Vielzahl an Anfragen gab es bei der anschließenden offenen Diskussion an den Präsidenten und den Kammerdirektor. Vor allem die fehlende Planungssicherheit bei dem im Bezirk Wels starken Schweinesektor löst bei den Betrieben eine große Unsicherheit aus, da es beim Umbau von Stallungen um große Investitionssummen und lange Amortisationszeiträume geht. Verständlich ist daher das Drängen der Betriebe auf eine rasche Lösung mit realistischen Übergangsfristen und finanzieller Absicherung.

Konsumenten greifen oft zu Billigfleisch

Viele Landwirte haben das Gefühl, dass der Wert der Lebensmittel von der Gesellschaft zu wenig wahrgenommen wird. Von der österreichischen Landwirtschaft werden die im Vergleich sehr hohen Standards in der Tierhaltung laufend angepasst, in der Diskussion wurde aber auch festgehalten, dass diese Standards bei ausländischen Betrieben oft nicht erreicht werden. Der Großteil der Konsumenten greift aber doch schlussendlich zu Billigfleisch aus schlechteren Haltungsbedingungen, das schwächt die Konkurrenzkraft von heimischen Schweinefleisch enorm.


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