OÖ/Hörsching/Wels/Ried. Ein beispielloser Bauboom erfasst die Kasernen in Oberösterreich. Am Fliegerhorst Vogler, der größten militärischen Liegenschaft des Landes, wird in den kommenden Jahren kräftig investiert. Doch nicht nur in Hörsching wird gebaut. Auch in der Hessenkaserne Wels und in Ried stehen umfangreiche Bauprojekte an.
Rund 80 Millionen hat das Bundesheer für die Bautätigkeiten in Wels veranschlagt. Der Baubeginn steht noch nicht fest, aber die Planungen sind abgeschlossen und wenn die Ausschreibungen gut laufen, kann mit den ersten Vorhaben heuer noch gestartet werden.
In der Kaserne Wels, wo das Heereslogistikzentrum – einer der größten Lehrbetriebe des Landes – angesiedelt ist, werden die alten Garagen durch moderne Hallen ersetzt, die Platz für die Rückkehr der modernisierten Leopard-Kampfpanzer bieten. Seit vergangenen Herbst kommen die Panzer Zug um Zug nach Deutschland, um digitalisiert zu werden. Bis 2027/2028 alle wieder zurück in Wels sind, sollten die neu errichteten Garagen fertig sein.
Darüber hinaus entsteht ein neues, voll automatisiertes Lager mit einer Kapazität von 26.000 Paletten. Ersatzteile für das Heer lagern hier und werden von Wels aus über Hörsching auch ins Ausland verschickt. Das Palettenlager soll die logistische Effizienz erheblich steigern und die zentrale Rolle des Standorts im österreichischen Militär weiter festigen.
Wunsch nach Fernwärme
Neben Generalsanierungen der Unterkünfte und Adaptierungen für weibliche Militärangehörige wie sie auch in anderen Kasernen vorgesehen sind, ist für die Hessenkaserne im Sinne der Energie-Autarkie auch eine Umstellung auf Fernwärme sowie eine Erneuerung der Lackieranlage angedacht. Auch das Bundesheer will für Blackouts gerüstet sein. Eine Umsetzung soll bis 2028 erfolgen.
Auch neue Zufahrten zum Heereslogistikzentrum und dem Panzerbataillon 14 sind geplant, um den Anlieferungsverkehr zu erleichtern und zu beschleunigen. Bei allen Vorhaben gilt: Die Bauarbeiten sollen zügig voranschreiten, damit die neuen Einrichtungen rechtzeitig zur Verfügung stehen und den steigenden Anforderungen gerecht werden.
Größtes Vorhaben
Die größte Baustelle des Bundesheeres in Oberösterreich liegt allerdings in Hörsching. Der Fliegerhorst Vogler, ein zentraler Standort für die österreichische Luftwaffe, wird umfassend modernisiert. Hier entstehen neue Hangars, die Platz für die neuen Transportmaschinen vom Typ C 390 Embraer sowie die neue Black Hawk-Staffel bieten werden. Diese Baumaßnahmen sind essenziell, da die größeren Black Hawk-Hubschrauber die in die Jahre gekommenen AB 212 ersetzen werden. „Sobald die ersten neuen Maschinen in Hörsching landen, sollen die Hangars fertiggestellt sein“, betont Oberösterreichs Militärkommandant Dieter Muhr und unterstreicht die Dringlichkeit des Projekts. „Hier werden mehrere hundert Millionen Euro verbaut werden“, so Muhr. Diese umfangreichen Investitionen sollen die militärische Infrastruktur nicht nur modernisieren, sondern auch die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres nachhaltig stärken.
Infrastruktur für die Zukunft
In der Zehner Kaserne in Ried entsteht derweil ein neues Wirtschafts- und Kommandogebäude, das neben einer modernen Truppenküche auch ein neues Kommando für das Panzergrenadierbataillon 13 beherbergen wird. Dies umfasst auch die Generalsanierung der Garagen und Unterkünfte sowie den Bau eines neuen Gleisanschlusses. Dieser soll künftig Verlegungen per Bahn ermöglichen, ohne dass Truppenfahrten durch die Stadt notwendig sind.
Unterkünfte und Tankstelle
Auch in kleineren Einrichtungen wie der Heeresunteroffiziersakademie in Enns wird kräftig investiert. Geplant sind unter anderem ein neues Unterkunftsgebäude und eine Erweiterung der Tankstelle. Zudem werden die Übungsplätze und weitere militärische Einrichtungen in Oberösterreich modernisiert.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden